Wie und wo leben Kormorane?
Ich bin ein ziemlich geselliger Typ und raste gerne mit anderen Kormoranen auf Pfählen, Felsen oder auf Sandbänken. Manchmal schätze ich auch die Gesellschaft von Reihern und Möwen.
In Deutschland leben wir sowohl an der Küste als auch an Seen, Teichen und Flüssen.
Wie sehen Kormorane aus?
Ich bin in etwa so groß wie eine Gans.
Viele meiner Artgenossen haben eine Körperlänge von ca. 80 bis 100 cm und eine Flügelspannweite von ca. 120 bis 150 cm. Die Männchen sind etwas größer als die Weibchen. Wir Männchen wiegen ca. 2000 bis 3000 Gramm, die Weibchen meistens etwas weniger. Unsere Größe und unser Gewicht sind für euch Menschen auch schon die einzigen Merkmale, wie ihr uns voneinander unterscheiden könnt.
Wir haben einen ziemlich großen Schnabel, mit dem wir aber kaum plappern. Unser Schnabel ist kräftig und hat am Ende einen spitzen Haken, damit wir unsere Nahrung sehr gut greifen können.
Schlichtkleid und Prachtkleid
Auf den ersten Blick sieht mein Gefieder schwarz aus, aber im Sonnenlicht glänzen meine Federn schön metallisch grün oder bläulich. Außerdem habe ich einen ziemlich auffälligen Schopf.
Meine Beine und Füße sind aber wirklich schwarz.
Im Prachtkleid, das ich zur Brutzeit (März bis August) trage, habe ich viel Weiß im Hals- und Kopfgefieder und auch weiße Flecken an den Schenkeln.
Smaragdgrüne Augen
Wenn du mich aus der Nähe betrachtest, fallen dir mit Sicherheit meine wunderschönen, smaragdgrünen Augen auf, die je nach Lichteinfall auch leicht bläulich schimmern können.
Was fressen Kormorane?
Ich ernähre mich fast nur von Fisch. Am liebsten sind mir Fische mit einer Körperlänge von zehn bis zwanzig Zentimetern. Täglich rund 300 Gramm Fisch müssen es sein, damit ich meinen Hunger stillen kann.
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Warum trocknen Kormorane ihr Gefieder?
Nach einem Tauchgang schüttle ich mein nasses Gefieder und breite meine Flügel aus, damit ich schneller trocknen kann.
Andere Vogelarten fetten ihr Gefieder vor dem Tauchen ein. So ist es sehr wasserabweisend und trocknet viel schneller. Ich möchte aber lieber tiefer tauchen können und die leckeren Fische verfolgen. Deshalb fette ich mein Gefieder nicht ein. Du wirst es kaum glauben, aber ich kann drei bis neun Meter tief tauchen und ziemlich lange unter Wasser bleiben!
Wie sehen junge Kormorane aus?
Junge Kormorane haben in den ersten beiden Lebensjahren übrigens ein braunes Gefieder. Manche von ihnen haben außerdem einen hellen Bauch.
Kormorane in Berlin
Ich lebe am Schlachtensee am Rande des Grunewalds in Berlin.
Komm mich doch mal besuchen. Du findest mich am häufigsten auf der Nordseite des Sees. Meistens sitze ich auf einem Ast oder Pfahl im Wasser.
Auch im Spandauer Südpark, an der Havel und Spree sowie am Flughafensee in Tegel kannst du viele von uns Kormoranen antreffen.
Oder mach einen Ausflug zu Berlins größter Kormorankolonie im Wannsee. Auf der Insel Imchen in Kladow leben 300 Kormoranpaare. Die Insel ist Naturschutzgebiet und darf nicht betreten werden. Du kannst die Kormorane aber gut mit einem Fernglas von der Fähre oder vom Kladower Ufer aus beobachten.
Wie verbringen Kormorane den Winter?
Du kannst uns Kormorane ganzjährig beobachten. Viele meiner Artgenossen bleiben nämlich auch im Winter häufig in Deutschland. Einige sind aber auch nur Durchzügler und überwintern dann in West- bis Südwesteuropa.
Auch an anderen Orten findest du Kormorane wie mich. Vor allem an großen Gewässern, die fischreich sind, fühlen wir uns pudelwohl. In Deutschland gibt es ca. 26.000 Kormoran-Brutpaare.
Welche Geräusche machen Kormorane?
Wir verhalten uns sehr ruhig. Das heißt, du kannst uns nicht anhand des Gezwitschers erkennen, wie die kleinen frechen Lärmspatzen. Nur wenn wir an unseren Brutplätzen sind, kannst du uns ein wenig krächzen hören.
Wie und wo brüten Kormorane?
Wir führen eine Saisonehe und brüten in Kolonien auf Felsenklippen oder im Binnenland auf Bäumen. Wir stellen die Nester aus kleinen Ästen oder aus Tang her und polstern sie mit Zweigen und Schilf aus. Wir recyceln oft die Nester aus dem letzten Jahr. Und manchmal schnappen wir uns auch einfach die vorhandenen Nester von anderen Vogelarten.
Unsere weißen bis hellblauen Eier brüten wir als Elternvögel gemeinsam aus. Und wir füttern auch unsere Jungvögel gemeinsam mit den erbeuteten Fischen, die wir dafür extra wieder hochwürgen. Die Brutzeit beträgt 23 bis 30 Tage. Unsere 3 bis 4 Kinder sind nach 60 Tagen voll flugfähig. Obwohl sie bereits flugfähig sind, versorgen wir die Kleinen noch etwa 3 Monate lang mit Nahrung. Wir haben also mehrere Monate mit dem Brüten und der Versorgung unseres Nachwuchses zu tun. Daher brüten wir auch nur 1-mal pro Jahr.
So erkennst du Kormorane im Wasser
Wir liegen beim Schwimmen tief im Wasser und rudern mit den Füßen. Den Kopf und den Schnabel recken wir dabei schräg nach oben aus dem Wasser.
So erkennst du Kormorane im Flug
Im Flug erkennst du uns an unserem krummen Hals. Sind wir weit oben am Himmel zu mehreren unterwegs, bilden wir oft Formationen, die wie Ketten oder Keile aussehen. Jeder einzelne von uns sieht dabei aus wie ein schwarzes Kreuz. Dies liegt daran, dass unser Hals und unser Schwanz etwa gleich lang sind. Anhand dieses Merkmals kannst du uns gut von Kranichen, Graureihern und Graugänsen unterscheiden.
Alter und Feinde der Kormorane
Wir werden um die 20 Jahre alt.
Allerdings leider nicht alle von uns. Denn wir sind nicht überall sehr beliebt, da die Bäume, auf denen wir brüten, wegen unseres Kots oft kahl sind. Außerdem werden wir verdächtigt, Flüsse, Seen und Teiche leerzufressen. Besonders Anglern und Fischern gefällt das meistens nicht.
Traurig, aber wahr: Jahr für Jahr werden ca. 15.000 von uns in Deutschland abgeschossen. Darunter befinden sich immer wieder auch einige Wintergäste aus Nord- und Osteuropa. Sogar in Schutzgebieten werden wir teilweise verfolgt. Um 1985 war unsere Art in Deutschland allerdings schon mal ausgerottet. Seitdem haben wir uns zum Glück wieder etwas erholt.
Unsere natürlichen Feinde sind also die Menschen. Aber auch besonders die großen Seeadler machen uns sehr zu schaffen. Sie bringen uns oft um unsere Beute, vertreiben uns von den Nestern und fressen die Kleinen. Auch Krähen und Möwen versuchen oft, uns den leckeren Fisch abzujagen. Und dann sind da auch noch die Waschbären. Sie klettern auf die Bäume und fressen unsere Eier und Jungvögel.
Nicht einfach, unser Leben!
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Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
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