Hallo, lieber Kirschblütenfan!
Wir nehmen dich mit auf einen entspannten Kirschblütenspaziergang durch Pankow zu einigen schönen Kirschblüten-Hotspots in den Ortsteilen Pankow und Niederschönhausen.
Wenn die Japanischen Zierkirschen bei deinem Live-Spaziergang noch nicht oder nicht mehr blühen sollten, bietet dir unser Spaziergang auf jeden Fall einen interessanten Einblick in die historischen Highlights von Pankow. (Update vom 23. März 2022 / Update vom 28. März 2023: An manchen Orten hat die Kirschblüte in Pankow bereits begonnen. Einige Zierkirschen sind bereits fast in voller Blüte, während andere noch komplett kahl sind. Es gibt sicher auch in ein paar Wochen noch viele Blüten zu bestaunen, aber ein Teil wird dann bereits verblüht sein. / aktuelles Update vom 26. März 2024: An vielen Orten in Pankow sind die Kirschbäume bereits in voller Blüte oder fast verblüht.)
Am Ende unseres Artikels nennen wir dir außerdem noch vier weitere schöne Orte, an denen du in Berlin wunderschöne Kirschbäume findest.
Es lohnt sich für dich also auch dann in diesen Artikel reinzulesen, wenn du auf der Suche nach den bekanntesten Kirschblütenorten und den Kirschblütenfesten in Berlin bist.
Eine Einführung in das Thema Kirschblüte in Berlin samt botanischer Informationen und Erläuterung der Sakura-Campaign findest du in unserem Artikel „Kirschblütenspaziergang durch Prenzlauer Berg“.
Dauer und Route des Spaziergangs durch Pankow und Niederschönhausen
Eins gleich vorneweg: Unser kompletter Kirschblütenspaziergang zu Fuß dauert ca. 1,5 bis 2 Stunden. Wir haben die Route in verschiedene Etappen aufgeteilt. Du kannst den Spaziergang also abkürzen oder einfach an einem anderen Tag fortsetzen. Eine Straßenbahn- oder Bushaltestelle ist fast immer in der Nähe zu finden. Unsere Zeitangaben beziehen sich nur auf die Fußwege, die wir auch detaillierter beschreiben. Wenn du länger an einzelnen Orten verweilst, viele Fotos machst oder die Route um weitere Erkundungen ergänzt, verlängert sich deine Spazierzeit natürlich entsprechend. Unsere Zeitangaben sollen dir nur zur groben Orientierung dienen.
Und wenn du deinen Kirschblütenhunger nach unserem schönen Spaziergang immer noch nicht gestillt haben solltest, dann kannst du noch weitere Orte im Bezirk Pankow besuchen, die wir dir kurz vorstellen.
Darüber hinaus präsentieren wir dir am Ende des Artikels ausgewählte Buchtipps zu verschiedenen Themen entlang der Route. Pick dir einfach das raus, was dich interessiert.
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Teil 1: vom S-Bahnhof Wollankstraße bis zum Bürgerpark Pankow (reine Gehzeit ca. 15 Minuten)
Wir starten unseren Rundgang am S-Bahnhof Wollankstraße, an dem mehrere S-Bahn-Linien halten. Der S-Bahnhof Wollankstraße lag im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Ostberlin (Pankow) und West-Berlin (Wedding). Genauer gesagt befand sich der Bahnhof im Ostteil der Stadt, war aber trotzdem nur für westliche Fahrgäste der S-Bahn zugänglich. Er stellte einen der sieben Grenzübergänge der Stadt dar.
Wir starten unseren Rundgang direkt unter der S-Bahnbrücke, die über der Wollankstraße verläuft. Wir laufen ein paar Meter Richtung Osten (Pankow) und biegen dann sofort links in die Grünfläche ein (noch vor der Schulzestraße).
Auf diesem Teil des ehemaligen Kolonnenwegs der DDR-Grenztruppen und heutigen Berliner Mauerwegs wurden im Rahmen der Sakura-Campaign 120 Kirschbäume gepflanzt.
(Update vom 27. März 2024: Leider ist die Kirschblütenallee bis 2028 nicht wie gewohnt zugänglich und auch kein so schöner Ort mehr, da die Deutsche Bahn hier baut und dafür sehr viele Bäume gefällt wurden. Entspanntes Wandeln unter Kirschbäumen und schöne Fotos sind hier für Jahre nicht mehr möglich. Wie schade! Der Zugang ist nur über die Schulzestraße möglich, der Mauerweg wird also umgeleitet. Hoffen wir, dass nicht noch mehr Bäume zum Opfer fallen und auch die Zierkirschen erhalten bleiben.)
Die Bahnstrecke ist unser Wegweiser. Wir folgen dem Verlauf der Strecke und bewundern entzückt die vielen Kirschblüten. (Update vom 29. März 2023: Auf dem hinteren Abschnitt der Kirschblütenallee hat die Kirschblüte bereits begonnen./ aktuelles Update vom 27. März 2024: Die Kirschblüte auf dem hinteren Abschnitt ist leider schon fast vorbei.)
Wunderst du dich auch über die vielen Betonpfähle mit oder ohne hohe Laternen? Wenn sie reden könnten, würden sie uns wahrscheinlich viele traurige Geschichten erzählen, denn sie sind Reste der Beleuchtung des ehemaligen Todesstreifens.
Unser Weg mündet auf der Kreuzung Schulzestraße/Wilhelm-Kuhr-Straße/Am Bürgerpark. Wir laufen hier geradeaus weiter und biegen nicht rechts in die Schulzestraße ein. Zur linken Hand gibt es einen Bienenlehrpfad, der Teil der Gartenarbeitsschule Pankow ist.
Wir folgen der Straße noch etwas weiter und wählen den ersten Parkeingang an der Wilhelm-Kuhr-Straße 27. Von hier aus machen wir uns zum zweiten Kirschblütenort in Pankow auf. (Update vom 27. März 2024: Leider gibt es derzeit auch Bauarbeiten im Bürgerpark. Der erste Eingang und das Gelände um das Ziegengehege sind abgesperrt.)
Teil 2: Runde durch den Bürgerpark (reine Gehzeit ca. 20 Minuten)
Wir nehmen dich nun mit in den Bürgerpark Pankow. Der Park wurde zunächst um 1870 als Privatpark angelegt und 1907 als öffentlich zugänglicher Park eröffnet. Damals gehörte Pankow übrigens noch gar nicht zu Berlin. Wie viele andere Ortsteile des heutigen Berlins wurde es erst 1920 in das Stadtgebiet Groß-Berlin eingemeindet. Dennoch war Pankow bereits bekannt und vor allem wegen seiner vielen Parks bereits Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner Stadtpflanzen. Heute steht der Park unter Denkmalschutz.
Wir halten uns rechts. Schon nach wenigen Gehminuten sehen wir das Ziegengehege vor uns. Am Ziegengehege angekommen, halten wir eine Weile inne und beobachten die kleinen und großen Ziegen bei ihrem Treiben.
Nach unserer kurzen Beobachtungspause laufen wir die kleine Treppe links neben dem Ziegengehege hoch (nicht über die Brücke). Wir landen auf der Hauptwiese und genießen erst einmal den grünen Parkblick. Die Gebäude in Sichtweite sind das Parkcafé (im Sommer mit Strandkörben) und ein Pavillon, der als Parkbücherei dient.
Wir entschließen uns, einen Blick in den Rosengarten zu werfen, der von hier aus gesehen hinter dem Café liegt. Hier blüht fast immer irgendetwas. Der Rosengarten ist eine wahre Augenweide. Der Musikpavillon mit seinen schönen Kolonnaden ist ein toller Ort zum Verweilen und Entspannen. Wenn du Glück hast, kannst du vielleicht einem der Konzerte lauschen, die hier manchmal stattfinden. Hinter dem Rosengarten fließt das Flüsschen Panke, an dem man gemütlich flanieren und Enten beobachten kann. Das Flüsschen gab Pankow seinen Namen.
Seit Schließung des Flughafens Berlin-Tegel ist es hier wirklich schön ruhig geworden. Es ist also kein Wunder, dass der Bürgerpark bei Groß und Klein zu jeder Jahreszeit beliebt ist.
Auch wenn du dich für Vögel interessieren solltest, kommst du hier voll auf deine Kosten. Ab April kannst du sogar den Nachtigallen lauschen.
Nun aber zurück zu den Kirschbäumen, die es hier natürlich auch gibt und für heute unser vorrangiges Ziel sind. Vom Rosengarten aus begeben wir uns daher nicht zur Panke und somit in den anderen Parkteil, sondern wieder zur Wiese zurück. Wir laufen nach links und sehen schon die ersten Kirschbäume des Parks vor uns. Die schönsten Fotomotive bietet der Kirschbaum am herrschaftlichen Eingangstor hinter der Brunnenanlage.
Das Tor im italienischen Stil, der Musikpavillon und das Kastellanshaus, an dem wir gleich noch vorbeikommen werden, sind die einzigen erhaltenen Gebäude des Parks, der ursprünglich auch noch ein stattliches Herrenhaus, eine Orangerie und Gewächshäuser beherbergte.
Wenn du deinen Spaziergang jetzt beenden möchtest, kannst du ganz in der Nähe des Parks die Straßenbahn M1 nehmen (Haltestelle Bürgerpark Pankow). Sie führt weiter in den Norden des Bezirks Pankow bzw. zum S- und U-Bahnhof Pankow und weiter in Richtung Prenzlauer Berg und Mitte.
Teil 3: Haupteingang Bürgerpark bis Spielplatz Pestalozzistraße (reine Gehzeit ca. 15 Minuten)
Unser nächster Kirschblütenstopp ist der Spielplatz an der Pestalozzistraße. Und dahin machen wir uns jetzt direkt auf.
Wir durchschreiten das prächtige Eingangstor, werfen einen Blick auf das Kastellanshaus (Torhaus) und den Friedhofspark mit den alten Grabsteinen.
Wir laufen die Wilhelm-Kuhr-Straße geradeaus weiter, bis zur Ecke Wollankstraße. Nun biegen wir links in die Wollankstraße ein und überqueren dann die Ampel. Jetzt sind wir auf der Breiten Straße. Diese laufen wir ein Stück entlang. Auf der rechten Seite sehen wir das beeindruckende Rathaus Pankow, das 1903 eingeweiht wurde. Wir gehen weiter und gelangen ans Rathaus-Center. Auf dem alten Dorfanger aus dem 14. Jahrhundert findest du zu deiner rechten Hand an mehreren Vormittagen der Woche den Wochenmarkt. Er ist mit seinen über 150 Jahren der älteste noch existierende Wochenmarkt Berlins.
Solltest du jetzt eine Stärkung oder Proviant für ein späteres Picknick brauchen, bietet sich hier eine gute Möglichkeit, auf dem Markt oder im Einkaufszentrum etwas Leckeres zu besorgen.
Direkt nach dem Rathaus-Center heißt es aufgepasst, damit wir den nächsten Stopp nicht verpassen: Zwischen dem Einkaufszentrum und der Hausnummer 16 a gibt es einen kleinen Durchgang, in den wir nun hineinschlüpfen. Wir gehen so lange geradeaus, bis wir rechts auf den Spielplatz Pestalozzistraße stoßen. Hier gibt es nicht nur die Möglichkeit, etwas zu schaukeln, sondern auch mehrere wunderschöne Kirschbäume zu bestaunen. Bänke oder die Wiese laden zum Verweilen und Entspannen ein. Auch Vögel kannst du hier beobachten und vor allem hören. Wenn du Glück hast, siehst du vielleicht sogar einen Greifvogel.
(Update vom 29. März 2023: Einige Kirschbäume auf dem Spielplatz blühen bereits. / Update vom 26. März 2024: Die Kirschblüte ist hier bereits vorbei, aber der wunderschöne Japanische Zierapfel auf den nächsten Fotos blüht erst in einigen Tagen. Außerdem kannst du dich derzeit an einer tollen Magnolie erfreuen.)
Nachdem wir einige Zeit den Vögeln gelauscht und den Kirschblütenzauber getankt haben, machen wir uns wieder auf den Weg, um dieses Viertel weiter zu erkunden. Wenn du deine Tour jetzt beenden möchtest, läufst du am besten zur Breiten Straße zurück und steigst an der Haltestelle Rathaus Pankow in die M1 oder einen Bus ein.
Teil 4: Pestalozzistraße bis Schloss Schönhausen (reine Gehzeit ca. 30 Minuten)
Wir geben ehrlich zu, dass wir uns tatsächlich nicht mehr genau erinnern, wo und an welcher Ecke in den nächsten 20 Fußminuten Kirschbäume stehen. Aber viel Grün und viele alte und sehr hohe Bäume gibt es auf dem Weg allemal zu entdecken.
Und wenn du hier und da ganz zufällig einer prächtigen Japanischen Zierkirsche begegnest, freust du dich vielleicht sogar ganz besonders. Jetzt ist also dein Entdeckergeist gefragt! Schließlich muss es auch noch Raum für die eine oder andere eigene Entdeckung geben 😉. Wer weiß, was du noch so siehst? Vielleicht läuft dir sogar ein Fuchs über den Weg?
Einige prächtige Kirschbäume erwarten dich auf diesem Stück auf jeden Fall – und jede Menge weitere interessante Informationen.
Wer sich für Architektur begeistert, kann hier viele unterschiedliche Baustile entdecken.
Los geht’s: Wir überqueren die Pestalozzistraße und nehmen den Durchgang auf der anderen Straßenseite (zwischen Pestalozzistraße 34 und 35). Nach einigen Minuten landen wir auf der Parkstraße. Wir biegen hier nach rechts ab. Nach wenigen Metern biegen wir dann links in den Elisabethweg ein, dem wir bis zu einer alten Treppe auf der linken Seite folgen. Dort gehen wir hinauf und laufen einige Meter an der Panke entlang. (Update vom 29. März 2023: Die Kirschbäume im Elisabethweg blühen bereits. / aktuelles Update vom 26. März 2024: Die Kirschblüte ist hier schon fast vorbei.)
Nördlich der Panke beginnt der Ortsteil Niederschönhausen, durch den wir uns jetzt treiben lassen.
Wir treffen auf die Ossietzkystraße und laufen links über die Brücke. Von der Brücke aus werfen wir einen Blick auf die Panke, die oft recht schnell fließt, und den Schlosspark Schönhausen auf der rechten Seite. Wir entscheiden uns dafür, an der ersten Kreuzung links, also nicht direkt auf das nahe gelegene Schloss Schönhausen zuzusteuern, sondern erst einmal in den Majakowskiring einzubiegen.
Diesen historisch interessanten Teil Pankows sollte man sich auf jeden Fall einmal ansehen. Vielleicht hast du schon mal davon gehört:
Der Majakowskiring in Niederschönhausen war zu DDR-Zeiten viele Jahre Sperrgebiet und für die normale Bevölkerung nicht zugänglich.
Ab 1945 befand sich hier zunächst das Militärstädtchen der sowjetischen Besatzungsmacht. Dieses wurde dann 1949 in das Wohngebiet der Machtelite der DDR umgewandelt und fortan auch das Pankower „Städtchen“ genannt. Die DDR-Staatsspitze wohnte hier, bis sie 1960 in die eigens für sie gebaute Waldsiedlung Wandlitz in Bernau bei Berlin zog. Gesperrt blieb das „Städtchen“ dennoch bis 1973 – bis zum Tode Walter Ulbrichts, dessen Haus abgerissen wurde. Einige der Villen gibt es immer noch. Sie stehen teilweise unter Denkmalschutz. Das Viertel ist nun eine begehrte bürgerliche Wohngegend. Erst recht, seitdem es keinen Fluglärm mehr gibt. Neben alten Villen beherbergt es auch zahlreiche Neubauten. Ruhig und grün ist es hier. Man hört die Vögel zwitschern. Es gibt keinen Durchgangsverkehr. Der ovale Ring wird nach Süden von der Panke begrenzt, weswegen man sich auch zu Fuß schnell etwas verlieren kann.
Wir erkunden nicht alle Häuser des Rings und der angrenzenden Straßen, sondern nur einen kleinen Teil. Du kannst den Rest aber natürlich gerne im Detail ablaufen.
Gleich am Eingang des „Städtchens“ treffen wir auf die imposante Villa am Majakowskiring 2. Sie war das erste Gästehaus der DDR-Regierung und auch Wahllokal der Staatsspitze. Wir laufen rechts weiter und kommen hier unter anderem an den Hausnummern 63 und 64 vorbei, in denen Günter Schabowski und Willi Stoph wohnten. Das Haus mit der Nummer 58 wurde unter anderem jeweils für ein paar Jahre von Georgi Puschkin und Erich Honecker und seiner Ehefrau Edith Baumann bewohnt. Heute befindet sich hier ein Freizeithaus für Kinder.
Für alle, die mehr wissen möchten: In den Torhäuschen des Schlosses findest du die Dauerausstellung „Die Pankower Machthaber“, in der du viele weitere Informationen über das „Städtchen“ erfährst. Du kannst die Ausstellung auch später noch besuchen. Wir werden wieder daran vorbeikommen. Oder du schaust unterwegs im Internet nach, wer wann wo und wie gewohnt hat.
An der nächsten Kreuzung biegen wir in die Stille Straße ein. In der Stillen Straße 10, die heute eine Begegnungsstätte für Jung und Alt ist, wohnte einst Erich Mielke.
Am Ende der Stillen Straße kreuzt die Tschaikowskistraße. Wir biegen nach rechts in die Tschaikowskistraße ein und dann gleich wieder links in den Güllweg. Bereits nach wenigen Metern sehen wir abermals prächtige Kirschbäume.
Wir genießen still den Anblick. Und wer möchte, läuft noch weiter bis zum Straßenende und bestaunt den Kirschbaum vor dem Supermarkt an der Hermann-Hesse-Straße. (Update vom 28. März 2023: Die Kirschblüte an diesen beiden Orten hat bereits begonnen. / aktuelles Update vom 26. März 2024: Die Kirschblüte ist hier fast vorbei.) Dann machen wir uns auf den Weg zum Schloss. Wir laufen das kurze Stück wieder zurück, biegen links in die Tschaikowskistraße ein und sehen das Schloss schon aus der Ferne rosa strahlen. Auf dem Weg zum Eingangstor des Schlossparks sehen wir auf der rechten Seite ein auffälliges Gebäude. Das heutige Appartementhaus am Schloss Schönhausen wurde 1966–1968 erbaut und diente ebenfalls als Gästehaus der DDR-Regierung – und zwar für Mitarbeiter und Minister der Staats- und Regierungschefs. Die ausländischen Staatsgäste selbst wurden ab 1965 direkt im Schloss Schönhausen untergebracht. Nachdem es jahrelang Verfall und Vandalismus ausgesetzt war, wurde das denkmalgeschützte Gebäude der „Ostmoderne“ 2011/12 saniert und zu einem normalen Wohngebäude mit Eigentumswohnungen umgebaut.
Nun wollen wir uns das Schloss aber endlich aus der Nähe ansehen.
Das Schloss Schönhausen war unter anderem 1740 bis 1797 die Sommerresidenz der preußischen Königin Elisabeth Christine (Gemahlin von Friedrich dem Großen). Ab 1949 war es Amtssitz des ersten Staatspräsidenten der DDR (Wilhelm Pieck) und dann nach dessen Tod und Abschaffung des Präsidentenamtes von 1965 bis 1989 Gästehaus für Staatsgäste.
Ein Besuch des Schlosses lohnt sich in jedem Fall, wenn man Näheres über die einzigartige Geschichte des Gebäudes erfahren möchte. Im Shop kann man auch nach Büchern und Mitbringseln stöbern, ohne die Ausstellungen zu besuchen.
Derzeit wird der Museumsbereich um ein eigenes Besucherzentrum erweitert.
Der Park hinter und direkt vor dem Schloss ist der innere Schlosspark. Er ist ein Gartendenkmal, das sehr schützenswert ist und in den letzten Jahren extrem gelitten hat. Herumtoben und Fußballspielen sind hier deshalb nicht erwünscht.
Die Mauer, die den Parkteil hinter dem Schloss umgibt, wurde zur DDR-Zeit angelegt. Zur Bewachung der Anlage gab es hier einen Postenweg, der nun besonders bei Herrchen und Frauchen beliebt ist.
Der größere Teil des Parks, der äußere Schlosspark, befindet sich außerhalb des Schlossbereichs und bietet jede Menge Platz. Hier lässt es sich auch herrlich verweilen und flanieren.
In beiden Teilen des Parks gibt es einige Naturdenkmäler und auch viel stehendes und liegendes Totholz. Darin kannst du Höhlen, Pilze, Käfer und andere Insekten entdecken.
Vielleicht hast du also Lust in eines der beiden kleinen Parkcafés einzukehren oder ein Picknick auf der grünen Wiese zu machen.
Wir drehen eine kleine Runde durch den Parkteil hinter dem Schloss, lauschen dem Konzert der vielen Vögel, beobachten einen Buntspecht beim Trommeln, schauen den Eichhörnchen beim Klettern zu und bestaunen die alten Bäume und Skulpturen. Anschließend begeben wir uns wieder vor das Schloss.
Kreative Fotoprodukte
Teil 5: Schloss Schönhausen bis Breite Straße/Berliner Straße (reine Gehzeit ca. 20 Minuten)
Wir laufen jetzt nach links, an dem wunderschönen Kirschbaum vorbei (Update vom 28. März 2023: Die meisten Kirschbäume in den beiden Parkteilen blühen bereits. / aktuelles Update vom 26. März 2024: Die Kirschblüte ist hier schon fast vorbei.) und gelangen zu den Torhäuschen mit der Dauerausstellung „Die Pankower Machthaber“. Nun geht es die Ossietzkystraße immer weiter geradeaus, bis wir wieder auf die Breite Straße gelangen, die wir vorhin kurz nach dem Rathaus-Center verlassen haben.
Wir nehmen uns etwas Zeit und betrachten die Alte Pfarrkirche. Anschließend laufen wir ein kleines Stück nach links. Unser letztes Ziel für heute ist der traumhafte Kirschbaum (Update vom 29. März 2023: Der Baum steht bereits in voller Blüte. / aktuelles Update vom 26. März 2024: Die Kirschblüte ist hier schon vorbei.) vor der Apotheke auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Wir überqueren die Straße und tauchen ein letztes Mal für heute in den herrlichen Blütenduft ein und machen ein oder auch zwei Erinnerungsfotos.
Hier, an der etwas trubeligen Ecke, endet unsere heutige Tour. Du kannst von hier aus Pankow weitererkunden oder nun die Straßenbahn M1 oder 50 nehmen (Haltestelle Pankow Kirche). Gehst du noch eine Weile auf der Berliner Straße entlang, kommst du früher oder später zum S- und U-Bahnhof Pankow, wo die U2 und mehrere S-Bahn-Linien halten.
Dein Kirschblütenhunger ist noch nicht gestillt?
Dann haben wir hier noch eine Verlängerungsoption für dich. Außerdem geben wir dir noch eine Empfehlung für zwei weitere Kirschblütenorte bzw. Baumblütenorte für dich, die du im Norden des Bezirks Pankow besuchen kannst.
Verlängerung der Tour bis zum Heinz-Knobloch-Platz
Falls du noch Lust hast oder du sowieso die Berliner Straße in Richtung Süden / Prenzlauer Berg zurücklaufen möchtest, nach einem schönen Ort für ein kleines Päuschen auf einer Bank oder einem Spielplatz suchst, schau doch mal am Heinz-Knobloch-Platz vorbei. Du erreichst ihn von der Ecke Breite Straße/Berliner Straße in ca. 10 bis 15 Gehminuten. Der schön bepflanzte Platz befindet sich zwischen den Straßen Berliner Straße, Masurenstraße, Mühlenstraße und Samländische Straße. Du kannst auch von der Haltestelle Pankow Kirche die Tram M1 oder 50 nehmen und an der Haltestelle Masurenstraße aussteigen.
Auf dem Platz findest du über 20 Zierkirschen, von denen aktuell (10.4.2023 / 26.3.2024) sehr viele wunderschöne Bäume in voller Blüte stehen.
Kirschblütenausflüge in den Pankower Norden
Wenn du noch weitere schöne Orte im Grünen suchst, in denen du neben tollen Kirschbäumen auch noch weitere Pflanzen und auch Tiere beobachten kannst, empfehlen wir dir die folgenden beiden Highlights:
Besuch doch mal den Botanischen Garten Blankenfelde-Pankow (Straßenbahn M1 oder Bus 250 bis Hermann-Hesse-Straße/Waldstraße, dann Bus 107 bis Haltestelle Botanische Anlage) mit vielen herrlichen Spazierwegen und Kirsch- und Apfelbäumen sowie einem Wildgehege. (Update vom 28. März 2023: Einige Zierkirschen im Park und auch an der Blankenfelder Chaussee blühen bereits.)
Beim Spaziergang durch das Naturschutzgebiet Karower Teiche (S2 bis Karow, dann ca. 20 Minuten zu Fuß bis zum Ziel) findest du nicht nur Kirsch- und Apfelbäume. Hier kannst du viele verschiedene Vogelarten beobachten und auch Pferde sowie Schottische Hochlandrinder. Vergiss nicht, dein Fernglas oder dein Zoomobjektiv einzupacken, falls vorhanden!
Für beide Ausflugsziele solltest du genügend Wasser, Stullen und Sonnencreme einpacken. Es gibt keine Einkehrmöglichkeiten direkt vor Ort.
Für die Tour Karower Teiche empfiehlt sich auch ein Regenschutz, falls das Wetter umschlagen sollte, da der Weg zur S-Bahn recht weit sein kann. Wir haben das selbst schon einmal erlebt und mussten schnellen Schrittes vor einem herannahenden Gewitter flüchten.
In Berlin gibt es in allen Bezirken so viele blühende Japanische Zierkirschen, dass es unmöglich ist, alle Orte aufzuzählen und zu besuchen – zumindest nicht während der eigentlichen Kirschblütenzeit.
Wir haben uns daher in erster Linie auf die Ortsteile Prenzlauer Berg (Artikel: „Kirschblütenspaziergang durch Prenzlauer Berg“) bzw. den Bezirk Pankow beschränkt.
Hast du noch ein paar Tipps, die wir zu diesen Orten mit aufnehmen können? Dann hinterlass uns gerne einen Kommentar.
Bist du gerade zur Kirschblüte an einem der Orte, freuen wir uns ebenfalls über dein Feedback. Teile uns gerne mit, wo du die Kirschbäume gerade in voller Blüte erlebt hast.
Weitere bekannte Kirschblüten-Hotspots in Berlin
Auch wenn es in unseren beiden Artikeln vor allem um den Bezirk Pankow geht, möchten wir die bekanntesten Berliner Kirschblütenorte außerhalb des Bezirks Pankow nicht unerwähnt lassen, an denen es sogar Kirschblütenfeste gibt:
Auch in den Gärten der Welt in Marzahn, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert sind, gibt es einige tolle Kirschbäume.
So erreichst du die Gärten der Welt in Marzahn-Hellersdorf: Das Gelände hat mehrere Eingänge, die nächsten Haltestellen sind: U5 Kienberg – Gärten der Welt, Bus X69 Blumberger Damm/Gärten der Welt, Bus 195 Eisenacher Straße/Gärten der Welt.
Es gibt hier sogar ein Kirschblütenfest in der Nähe des Japanischen Gartens. Es findet dieses Jahr am 13. und 14. April 2024 statt.
Ein Besuch des Britzer Gartens in Britz im Bezirk Neukölln ist zur Kirschblütezeit ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis.
Das Gelände hat mehrere Eingänge, die nächsten Haltestellen sind: Bus 179 Sangerhauser Weg, Bus 181 Rotkopfweg oder Bus M44 Britzer Garten.
Die Kirschbäume befinden sich vor allem auf dem Gelände des Tulipan-Bereichs. Neben riesigen Tulpenfeldern findest du hier mehrere Alleen aus weißen Kirschblüten und einigen rosa Kirschblüten.
Kennst du schon die Kirschbäume in der Onkel-Bräsig-Straße in der Hufeisensiedlung/Großsiedlung Britz und in der Parchimer Allee im Bezirk Neukölln? Hier kannst du das Kirschblütenerlebnis mit einem Rundgang durch eine der sechs Siedlungen der Berliner Moderne verbinden. Die Hufeisensiedlung wurde nach den Plänen der Architekten Bruno Taut und Martin Wagner zwischen den Jahren 1925 bis 1930 gebaut.
Nächste Haltestelle: U7 Parchimer Allee.
Neben dem grünen Gutspark Britz auf dem Festgelände Parchimer Allee findet die Britzer Baumblüte (Kirmes mit zahlreichen Fahrgeschäften, Feuerwerk und Bühnenprogramm) statt. Der Termin für das diesjährige Volksfest ist der 22. März bis 14. April 2024.
So erreichst du den Gutspark Britz: U7 Parchimer Allee, Bus M44 Britzer Damm/Tempelhofer Weg, Bus M46 Fulhamer Allee oder Bus 181 Britzer Damm/Mohriner Allee.
Berlins längste Kirschbaumallee mit 1000 Kirschbäumen findest du auf dem ehemaligen Grenzstreifen/Berliner Mauerweg zwischen Berlin-Lichterfelde (Steglitz-Zehlendorf) und Teltow (Brandenburg). Sie hat den Namen TV-Asahi-Kirschblütenallee (zwischen Lichterfelde Allee bzw. Ostpreußendamm und Japan-Eck, S Lichterfelde Süd, S Teltow). Diese Allee blüht relativ spät.
Update vom 4. April 2022: Das traditionelle Kirschblütenfest Hanami – ein buntes Volksfest, das in den Jahren 2002 bis 2019 viele Fans anzog –, findet in diesem Jahr nicht statt. Die Organisationsgemeinschaft veranstaltet jedoch erstmalig die Japanischen Kirschblütenwochen / Hanami-Wochen Teltow, die am 13. April 2022 starten und wieder die Symbolkraft der Kirschblüte in den Vordergrund rücken sollen. Am Teltower Stadthafen und inmitten der Kirschblütenallee gibt es Open-Air-Ausstellungen, die über die Veranstaltung informieren.
Update vom 28. März 2023: Wir konnten noch keine aktuellen Informationen zu einem Fest im Jahr 2023 finden.
Update vom 26. März 2024: Auch in diesem Jahr ist kein Fest geplant.
Tiere in Parks und Gärten
Interessierst du dich für die Vögel oder Eichhörnchen? Dann schau doch mal in unserer Kategorie „Tiere“ vorbei. Dort erwarten dich ausführliche Tierporträts.
- Wie hat dir unser Kirschblütenspaziergang durch Pankow und Niederschönhausen gefallen?
- Kanntest du schon einen Teil oder sogar alle der beschriebenen Kirschblütenorte?
- Hast du durch unseren Artikel für dich neue, unbekannte Ecken entdeckt?
- Hast du einen Lieblingskirschbaum oder gar einen neuen Lieblingsort in Pankow gefunden?
- Zu welcher Zeit hast du die Kirschblüte in voller Pracht erlebt?
Hinterlass uns gerne deine Antworten als Kommentar am Ende dieser Seite.
Nützliche Links für deinen eigenen Kirschblütenspaziergang
Die Berliner Mauer an der Wollankstraße:
https://www.berliner-mauer.de/die-berliner-mauer-an-der-wollankstrasse
Schloss Schönhausen:
https://www.spsg.de/schloesser-gaerten/objekt/schloss-schoenhausen/
Wenn du gerne mehr über das bürgerliche Leben um 1900 in Pankow erfahren möchtest, empfehlen wir dir den Besuch oder den virtuellen Rundgang des Museums Pankow am Standort Heynstraße 8:
https://www.berlin.de/museum-pankow/standorte/heynstrasse-8/
https://heynstr.museum-pankow.de/rundgang
Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow:
https://gruen-berlin.de/projekte/parks/botanischer-volkspark
(Diese Seite bietet derzeit leider wenige Informationen, da die „Grün Berlin“ den Park nicht mehr betreibt und der Bezirk Pankow bisher keine entsprechende Park-Infoseite zur Verfügung stellt.)
Naturschutzgebiet Karower Teiche in Französisch Buchholz:
https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/naturschutz/schutzgebiete/naturschutzgebiete/karower-teiche/
Gärten der Welt:
https://www.gaertenderwelt.de/
ggf. telefonisch erfragen, ob die Kirschbäume schon bzw. noch blühen
Britzer Garten:
https://www.britzergarten.de/
ggf. telefonisch erfragen, ob die Kirschbäume schon bzw. noch blühen
Hier findest du alles Wissenswerte zu den sechs Welterbe-Siedlungen in Berlin:
https://welterbe-siedlungen-berlin.de/hufeisensiedlung/
Wenn der Frühling grüßt, dann hüpft das Herz vor Freude.
Irisches Sprichwort
Unsere Kirschblüten-Erlebniskarten
Aus analog wird digital?
Nicht bei uns! Denn unsere analogen Erlebniskarten vereinen beide Welten.
So funktioniert’s:
Versende unsere Kirschblüten-Erlebniskarten als klassische Postkarten und mach einem lieben Menschen eine Freude mit deiner persönlichen Grußbotschaft.
Unsere Kirschblüten-Karten können aber noch viel mehr. Über den QR-Code auf der Vorderseite gelangt die Empfängerin bzw. der Empfänger direkt zu unserem „Kirschblütenspaziergang durch Prenzlauer Berg“ bzw. „Kirschblütenspaziergang durch Pankow“ und kann auf diese Weise virtuell daran teilnehmen.
Unsere Buchtipps für dich
Möchtest du noch mehr über Pankow und Niederschönhausen oder den Berliner Mauerweg erfahren, dann empfehlen wir dir diese tollen Bücher:
Buchtipp:
Berlin – Kiez für Kiez*
Buchtipp:
Natur entdecken in Berlin-Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee*
Buchtipp:
Pankow mit Prenzlauer Berg und Weißensee*
Buchtipp:
Die Berliner Mauer / The Berlin Wall*
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KOMPASS RadReiseFührer Der Berliner Mauerweg*
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