Ich bin ein Höckerschwan

Höckerschwan (Cygnus olor)

Hallo, ich bin ein Höckerschwan und gehöre zur Familie der Entenvögel.

Wo leben Höckerschwäne?

Du hast mich bestimmt schon mal gesehen. Ich bin an vielen Seen, Parkteichen und Flüssen zu Hause, bestimmt auch in deiner Stadt oder in deinem Dorf. Oder vielleicht hast du mich schon mal an der Ostsee gesehen? Ich bin das ganze Jahr über zu beobachten.

Ursprünglich wurden wir Höckerschwäne aber nur als Zierde in den Gärten des Adels gehalten. Einige von uns sind in die freie Natur geflüchtet oder wurden irgendwann einfach ausgesetzt.

Wie sehen Höckerschwäne aus?

Ich bin fast schneeweiß und habe braune Augen und einen orangen Schnabel mit einem schwarzen Höcker. Der Höcker ist bei den Männchen groß und schwarz und bei den Weibchen etwas kleiner und blasser. Daran kannst du uns also gut unterscheiden, wenn du uns aus der Nähe oder mit dem Fernglas betrachtest. Vom Höcker kommt auch mein Name. Mein langer Hals sieht aus wie ein S. Ich habe einen relativ langen, spitzen Schwanz. Meine Füße mit Schwimmhäuten haben eine grauschwarze bis fleischfarbene Färbung.

Wie sehen junge Höckerschwäne aus?

Unsere Jungvögel haben einen grauen Schnabel und noch keinen Höcker. Das Gefieder unserer Kleinen ist am Anfang noch graubraun und erinnert eher an kuscheliges Fell als an ein Federkleid.

Was fressen Höckerschwäne?

Den Großteil meiner Nahrung finde ich im Wasser, denn zu meinen Leibspeisen zählen Wasserpflanzen, Muscheln und Schnecken.
Um an die Leckerbissen heranzukommen, tauche ich meinen Kopf und meinen langen Hals ins Wasser und halte meinen Körper senkrecht nach oben. Diese Art der Nahrungssuche wird auch Gründeln genannt. Sie ist auch typisch für Enten.
Ich kann 70 bis 90 cm tief tauchen und habe daher eine größere Auswahl an Futter als andere Tiere.
An Land suche ich nach Getreide, Gräsern, Kräutern und Würmern.

Was für Geräusche machen Höckerschwäne?

Meine Stimme hörst du nur selten, meist nur, wenn ich zornig bin. Dann zische ich laut. Du kannst mich besonders gut hören, wenn ich fliege. Denn mit meinen Flügeln erzeuge ich ein interessantes Geräusch, das sich fast wie ein Gesang anhört! Und wenn ich vom Wasser aus starte und wieder mit den Füßen im Wasser lande, ist das auch nicht zu überhören: Pflatsch!
Apropos: Wenn ich zum Fliegen starte, sieht das so aus, als würde ich erst ein paar Schritte Anlauf nehmen und auf dem Wasser laufen. Toll, oder?

Höckerschwäne sind sehr treu

Wir Höckerschwäne sind sehr treue Tiere, denn wir bleiben mit unseren Partnern das ganze Leben zusammen. Daher gelten wir auch oft als Symbol der Liebe.

Höckerschwäne verteidigen ihre Familie

Auch beim Nestbau arbeiten wir zusammen. Und wir verteidigen unser Revier, unser Nest und unseren Nachwuchs gemeinsam. Das Männchen bleibt immer in der Nähe des Nestes, das vom Weibchen zurechtgemacht wird.

Daher komm uns lieber nicht zu nahe: Sehen wir Gefahr, stellen wir die Flügel wie ein Segel auf, plustern uns auf und ziehen unseren Hals zurück.
Wir Männchen können ganz schön fauchen, auf dich zurennen und auch ziemlich fest zubeißen.
Nimm auch deinen Hund besser an die Leine.

Brutzeit und Nestbau der Höckerschwäne

Wir Höckerschwäne brüten einmal im Jahr und beginnen meist im April mit dem Nestbau. Unser Nest besteht aus Stöcken, Pflanzenteilen und Schilfrohr. Wir bauen es am Ufer oder auch auf dem Wasser. Zur Polsterung des Nestes werden die Dunen aus der Unterseite des Weibchens verwendet.

Das Männchen trägt das Material herbei und das Weibchen schichtet es auf. Am Ende der Bauphase ist unser Nest bis zu 2 Meter breit und bis zu 50 cm hoch!
Das Weibchen legt 5 bis 8 Eier, die es alleine bebrütet. Und zwar bis zu 40 Tage lang.

Meistens brüten wir auf einer kleinen Insel. Da sind wir ungestört. Tiere, die weder schwimmen noch fliegen können (wie zum Beispiel der Fuchs und der Marderhund), und auch die Menschen können die Insel nicht betreten.
Werden wir an unserem Nestplatz nicht gestört, wählen wir diesen auch in den kommenden Jahren wieder aus.

Die ersten Tage und Monate der Jungschwäne

Wir Schwäne sind Nestflüchter und können sofort nach dem Schlüpfen schwimmen. Trotzdem schwimmen die Küken oft erst eine Runde auf dem Rücken der Mutter mit, bevor sie dann uns Eltern hinterherschwimmen.

Fliegen können unsere Kleinen erst im Alter von 4 bis 5 Monaten. Sobald sie flügge sind, werden sie von uns Eltern aus unserem Revier vertrieben. Sie sind dann groß und selbstständig genug, um ein eigenes Revier gründen.

Die jungen Höckerschwäne sind erst nach zwei Jahren weiß und gründen im Alter von 2 bis 3 Jahren ihre eigene Familie.

Während der Mauser sind Höckerschwäne flugunfähig

Apropos fliegen: Im Sommer wechseln wir Höckerschwäne unser komplettes Gefieder. Das nennt man Vollmauser. Dann sind wir für 2 Monate flugunfähig. Viele von uns ziehen sich dann an besonders gut geschützte Orte zurück. In dieser Zeit hinterlassen wir viele Mauserfedern, die du bei einem Spaziergang entdecken kannst.

Die Balz der Höckerschwäne

Nun möchte ich dir noch etwas über unsere Balzzeit erzählen. Denn das ist die beste Zeit für interessante Beobachtungen.
Zum einen sehen wir während der Balz besonders elegant aus.
Zum anderen kannst du dann mit etwas Glück ein Balzspiel beobachten, wenn das Männchen sein Weibchen gefunden: Beide schwimmen aufeinander zu, umschlingen die Hälse und schwimmen gemeinsam im Kreis.
Und manchmal werden wir auch von neugierigen Zaungästen bei unserem Balzspiel beobachtet.

Paare schwimmen oft eng beieinander, ab und zu formen sie mit ihren Hälsen ein Herz.

Gewicht und Größe der Höckerschwäne

Wir wiegen bis zu 15 Kilogramm und können trotzdem fliegen. Wir haben eine Flügelspannweite von bis zu 2,40 m und gehören zu den schwersten flugfähigen Vögeln in Deutschland.

Schwäne bitte nicht füttern

Auch wenn wir vielleicht etwas hungrig aussehen sollten und dir das Füttern mit Brotresten Spaß macht: Bitte füttere uns nicht.
Uns schmeckt dein Essen zwar, aber Brot können wir nicht so gut verdauen. Manche von uns werden richtig krank von Brot und schimmeligen Resten. Und das Brot, das wir nicht fressen, kann das Gewässer verunreinigen. Es sinkt nämlich auf den Boden, wo es verfault. Hierdurch sinkt der Sauerstoffgehalt und Fische und Wasserpflanzen können sterben, weil sie ersticken. Algen vermehren sich. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass das Gewässer umkippt. Genau das ist damit gemeint.

Durch eine Überfütterung vermehren wir uns außerdem zu stark. Klar, viele Schwäne sind schön anzusehen, aber jeder einzelne von uns hat dann weniger Platz zum Brüten und auch weniger gesundes Futter zu Verfügung.
Es kann auch sein, dass Wasservögel betteln, wenn sie dich mit Brot sehen. Dann sind sie schon daran gewöhnt, dass Menschen sie füttern. Lass dich trotzdem nicht von uns überreden.

Du musst dir wirklich keine Sorgen machen: Wir finden auch so genug Futter. Auch im Winter. Denn dann suchen wir uns Nahrung (Gras und Kräuter) auf Wiesen und Feldern.

Feinde der Höckerschwäne

Wir Schwäne haben nur wenige Fressfeinde. Fuchs, Marderhund oder Seeadler können uns und unseren Küken aber durchaus gefährlich werden. Parasiten oder die Vogelgrippe machen uns leider auch zu schaffen.
Unser größter Feind ist jedoch der Mensch, weil er unsere Eier sammelt. In manchen Bundesländern Deutschlands dürfen wir von den Menschen sogar gejagt werden.

Steckbrief Höckerschwan

Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald schwimmend auf einem Teich oder See in deiner Nähe.
Klicke einfach auf den folgenden Button und lade dir meinen Steckbrief im PDF-Format kostenlos herunter.
Ein munteres „Pflatsch“ und bis bald auf einem Gewässer in deiner Nähe
dein Höckerschwan

Bereit für dein eigenes Draußenabenteuer?
In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.

Hast du mich schon mal in echt gesehen?

• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Stadt viele Schwäne?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
• Konntest du tolle Fotos von mir schießen?

Hinterlass uns gerne deine Antworten als Kommentar am Ende dieser Seite.

Was uns noch wichtig ist!

Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.

Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?

Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.

Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.

Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!

Unsere Buchtipps für dich

Möchtest du noch mehr über das Leben der Höckerschwäne erfahren oder wissen, welche Tiere du noch so in der Stadt oder auf Seen und Teichen entdecken kannst, dann empfehlen wir dir diese tollen Bücher:

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Tipps von Kalea

Falls du mich noch nicht kennst, erfährst du hier mehr über mich.

Wie hat dir denn der Blogartikel von Karo und Mayk mit den tollen Fotos gefallen? Hast du Inspirationen für dein nächstes Draußenabenteuer bekommen? Damit dir deine Fotos gut gelingen, empfehle ich dir noch, die Checkliste für deinen Fotospaziergang zu lesen, bevor du losziehst.
Schreib doch gerne ein paar nette Zeilen und schick deinen Kommentar am Ende dieser Seite ab.

Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.

Bis bald
deine Kalea

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