Wie sehen Blaumeisen aus?
Ich bin einer der häufigsten Vögel in Deutschlands Städten und zugleich einer der buntesten Vögel – und auf jeden Fall der einzige mit einer blauen Kappe auf dem Kopf, blauem Schwanz und blauen Flügeln. Daran erkennst du mich sofort. Was mich noch auszeichnet, sind mein gelber Bauch mit einem schwärzlichen Strich und mein weißes Gesicht mit dem schmalen Augen- und Kinnstreif. Meine Oberseite ist grau-bläulich. Meine Flügel haben eine kleine weiße Flügelbinde.
Ich habe einen kurzen, kräftigen Schnabel und kurze, kräftige Zehen.
Die Männchen sind etwas kräftiger gefärbt als die Weibchen. Grundsätzlich sehen wir aber ziemlich gleich aus. Nur unsere Jungvögel sind nicht ganz so farbenfroh. Sie haben außerdem gelbliche Wangen.
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Blaumeise oder Kohlmeise?
Wenn du mich erstmal erkannt hast, kannst du mich auch sehr leicht von den Kohlmeisen unterscheiden. Sie haben nämlich eine schwarze Kappe, einen viel größeren schwarzen Streifen auf Brust und Bauch und einen deutlich grünlicheren Rücken.
Blaumeisen sind zutraulich und gesellig
Du kannst mich das ganze Jahr über draußen beobachten.
Ich bin neugierig und auch ziemlich zutraulich und daher hast du mich vielleicht bestimmt schon mal im Garten oder in einem Park gesehen.
Ab Ende Mai/Anfang Juni sind wir Eltern auch gemeinsam mit unseren Kleinen an den Ästen oder an Futterstellen unterwegs.
Im Winter siehst du uns vermutlich in kleineren Schwärmen mit anderen Meisen.
Gesang und Rufe der Blaumeisen
Auch an meinem Gesang kannst du mich gut erkennen. Besonders im Frühjahr schallt mein „Zi-zi-zi-di-di-di“ oder „Si-si-si-sirrr“ mit hellem, klaren Triller am Ende oder „Si-si-dü“ oder „Zie-zie-ie-tütütü“ aus den Bäumen. Mein Ruf ist ein „Tsie“ oder „Tsiet“.
Du kannst meinen Gesang nicht nur im Frühjahr hören, sondern schon ab Ende Januar. Denn ich bereite mich schon im Winter auf die Brutzeit vor und verteidige ab dann mein Brutrevier. Außerdem beginne ich bereits damit, eine Partnerin anzulocken.
Blaumeisen sind leicht und flink
Wir Blaumeisen sind wirkliche Leichtgewichte und turnen daher akrobatisch – auch gerne kopfüber – an den Zweigen und sogar den äußersten, dünnen Zweigspitzen herum.
Was fressen Blaumeisen?
In den äußersten Spitzen der Bäume suchen wir nach Raupen, Blattläusen und anderen Insekten, die für andere Vögel, wie auch die viel schwereren Kohlmeisen, unerreichbar sind. Aber auch Totholz finden wir toll. Denn darin verstecken sich jede Menge Insekten, die uns lecker schmecken.
Du kannst du uns gut dabei beobachten, wie wir an den Zweigen hängen und picken. Wir sind dabei allerdings immer sehr flink unterwegs, denn wir müssen ständig auf der Hut sein, zum Beispiel vorm Sperber.
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Aber nicht nur an den Zweigen, sondern auch auf rissigen Borken suchen wir nach leckeren Insekten. Am besten gefallen uns alte Eichen.
Wir ernähren uns aber nicht nur von Larven und Spinnen, sondern auch von Obst und Beeren.
Im Frühling fliegen wir außerdem oft Blüten an, besonders gerne Weidenblüten, um dort neben Insekten auch nach Pollen und Nektar zu suchen. Im späten Winter fressen wir auch Knospen sehr gerne.
Blaumeisen fressen auch Schädlinge
Wir fressen übrigens auch Blattläuse und auch die Raupen des unbeliebten Eichenprozessionsspinners, solange sie noch keine feinen Härchen haben. Die Brennhaare mit Widerhaken der Raupen des Eichenprozessionsspinners können für dich ziemlich gefährlich werden, wenn du damit in Berührung kommst. Wir können dir also dabei helfen, deinen Garten von „Ungeziefer“ zu befreien.
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Die Meißeltechnik der Blaumeisen
Wir legen uns keine Nahrungsvorräte an. Im Winter müssen wir die Insekten in Schilfhalmen suchen. Oder wir ernähren uns von Pflanzensamen, die wir mit unserem kräftigen Schnabel aufbeißen. Unseren Schnabel setzen wir dabei auch gelegentlich als Meißel ein. Wir klemmen zum Beispiel einen Sonnenblumenkern zwischen unsere Füße und meißeln ihn dann mit dem Schnabel auf.
Blaumeisen an der Futterstelle
Wir freuen uns auch sehr über Futterstellen mit Sonnenblumenkernen, gehackten Erdnüssen und natürlich Meisenknödel. Hängst du einen Knödel für uns auf? Auch Äpfel und Beeren mögen wir ziemlich gerne.
Wunder dich nicht, wenn wir vielleicht mal etwas unsanfter werden, als du es von uns vermutet hattest. Aber auch wir haben Hunger und müssen unser Futter eben manchmal verteidigen.
Blaumeisen brüten in Höhlen und Nistkästen
Wir brüten in Baumhöhlen alter Laubbäume. Wenn wir keine passenden alten Bäume finden, brüten wir auch an sehr ungewöhnlichen Orten wie Briefkästen. Wir nehmen aber auch gerne Meisennistkästen an. Das sind Nistkästen, die ein kleines Einflugloch (Durchmesser 26 bis 28 mm) haben. Das ist wichtig, da sie speziell für uns gemacht sind und nicht von anderen Vögeln angesteuert werden.
Brutzeit und Nestbau der Blaumeisen
Unsere Nester polstern wir mit Tierhaaren und Federn aus.
Die Nahrung für unsere Kleinen, die vor allem aus Schmetterlingsraupen besteht, bringen wir manchmal im Minutentakt heran. Wir brüten bis zu 17 Eier aus und daher haben wir sehr viele hungrige Mäuler zu stopfen. Wir legen sehr viele Eier, da wir meistens nur 1-mal im Jahr brüten und nur so unsere Fortpflanzung sichern können. Denn oft überleben nur ein bis zwei Küken das erste Lebensjahr, da wir viele Fressfeinde haben und uns ein kalter Winter sehr zu schaffen machen kann.
Feinde und Alter der Blaumeisen
Für unsere Eier, Jungvögel und teilweise auch für uns Eltern stellen Hauskatzen, Marder, Wiesel und Waschbären eine Gefahr dar. Buntspechte dringen zudem manchmal auch in unsere Höhlen ein, indem sie sich das Einflugloch größer zurechtzimmern. Wir müssen also gut auf uns selbst und unsere Kleinen aufpassen. Zum Glück sind wir recht schnell.
Unser größter Feind ist der Sperber, vor dem wir einander mit „Tserrrrretetet“ warnen.
Wir werden um die 2 Jahre alt.
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So kannst du Blaumeisen im Garten helfen
Hast du einen Kleingarten oder Garten, der häufig von Waschbären aufgesucht wird? Dann kannst du uns schützen, indem du den Waschbären den Zugang zum Nistkasten oder zur Baumhöhle erschwerst.
Waschbären können sehr, sehr gut klettern und sind sehr schlau. Aber sie können nicht springen. Du kannst versuchen, deinen ganzen Garten so zu umzäunen, dass sie nicht hineinkommen. Außerdem kannst du die Bäume mit Nistkästen mit einem Drahtgeflecht, einem Katzenabwehrgürtel oder einer Baumfolie (z. B. aus Teichfolie) umwickeln. So können die Waschbären nicht hochklettern. Wenn alles richtig angebracht ist, haben die Waschbären keine Chance, wenn es keinen anderen Zugang mehr gibt.
Zudem gibt es Nistkästen mit einem langen Vorbau und verlängertem Eingang. Der Arm des Waschbären ist nicht lang genug, um hineinzugreifen. Allerdings sind damit nur unsere Kleinen geschützt. Wir Eltern sind den Tieren beim Verlassen der Höhle ausgeliefert.
Hängt der Nistkasten an einer Wand, musst du dafür sorgen, dass die Waschbären diesen nicht von oben über das Dach oder über eine Mauer erreichen können. Du kannst auch Mauer oder Dach mit Draht versehen.
Gegen das Eindringen von Buntspechten kannst du eine Metallplatte rund um das Einflugloch befestigen.
Auch für die anderen Fressfeinde sind diese Methoden teils gut geeignet. Da Katzen springen können, muss der Schutz am Baum allerdings in einer Höhe von mindestens 2,5 Metern angebracht werden.
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Du hast noch keinen Nistkasten? Vielleicht hast du ja Lust bekommen, einen Nistkasten für uns aufzuhängen? Dann kannst du uns auch aus nächster Nähe beobachten.
Denk bitte auch daran, genügend frisches Wasser in einem flachen Schälchen für uns aufzustellen, vor allem im Sommer, wenn es heiß ist.
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Steckbrief Blaumeise
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald lebhaft von Ast zu Ast hüpfend in einem Park in deiner Nähe.
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Ein heiteres „Tsie“ und bis bald in einem Park in deiner Nähe
deine kleine Blaumeise
Bereit für dein eigenes Draußenabenteuer?
In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
Unsere Buchtipps für dich
Möchtest du noch mehr über das Leben der Blaumeisen erfahren oder wissen, welche Tiere du noch so in der Stadt entdecken kannst, dann empfehlen wir dir diese tollen Bücher:
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Das pfeifen die Spatzen von den Dächern*
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Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea