Wo leben Rotkehlchen?
Bestimmt hast du mich schon mal gesehen. Man sagt mir auch nach, ich sei der beliebteste Gartenvogel, weil ich so niedlich bin.
Doch ich lebe nicht nur in Gärten, sondern auch in Wäldern, großen Parks und Grünanlagen.
Wie sehen Rotkehlchen aus?
Du kannst mich leicht erkennen: Mein Gesicht, meine Stirn, meine Kehle und meine Brust sind orangerot. Ich habe große, dunkelbraune, fast schwarze Augen. Mein Bauch ist schmutzig grau bis weiß. Meine Oberseite, meine Flügel und mein Schwanz sind olivbraun. Mein Schnabel ist fein und meine Füße sind für meine Größe relativ kräftig.
Ich bin ziemlich rundlich, manchmal etwas aufgeplustert und etwas kleiner als ein Spatz.
Wir Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
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Was fressen Rotkehlchen?
Wie bereits erwähnt, kannst du mich im Wald, Park oder Garten entdecken. Oft suche ich von einem Ast aus oder direkt am Boden nach Insekten, Würmern und Schnecken. Vielleicht bin ich dir ja schon mal bei einem Spaziergang über den Weg gehüpft? Besonders auffällig ist mein Knicksen. Dabei stelle ich meinen kurzen Schwanz nach oben.
Auch Spinnen fresse ich gerne. Ab dem Spätsommer fresse ich auch Beeren, zum Beispiel von Holunder, Hartriegel, Liguster und Efeu. Unsere Kleinen füttern wir vor allem mit Raupen.
Im Winter, wenn es wenige bis keine Insekten zum Fressen gibt, komme ich auch an dein Futterhäuschen. Da nasche ich gerne Rosinen und Nussstückchen, aber auch Haferflocken.
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Rotkehlchen baden gerne
Außerdem bade ich jeden Tag. Stellst du mir eine flache Schale mit Wasser zum Baden für mich in den Garten?
Rotkehlchen im Garten
Im Allgemeinen bin ich recht zutraulich. Vielleicht hast du mich schon mal in einem Biergarten beobachtet? Oder im Garten während deiner Gartenarbeit? Ich picke liebend gerne nach Regenwürmern und anderen Köstlichkeiten, und das klappt prima, wenn du die Erde mit der Harke aufgelockert oder den Boden frisch umgegraben hast.
Rotkehlchen fressen Schädlinge
Ich kann dich sogar dabei unterstützen, deine Eichen vor dem Befall des Eichenprozessionsspinners zu schützen. Ich fresse nämlich die Raupen dieses Nachtfalters, solange sie noch keine Brennhaare haben.
Doch auch nach großen Tieren wie Wildschweinen halte ich Ausschau. Diese wirbeln ganz nebenbei kleine Insekten für mich auf.
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Der Gesang der Rotkehlchen
Du kannst mich und meine Artgenossen fast das ganze Jahr über singen hören, also auch im Winter. Nur im Hochsommer sind wir recht still. Du kannst nicht nur die Männchen singen hören, sondern auch die Weibchen. Mit dem Gesang verteidigen wir unser Nahrungsrevier.
Wir singen von früh morgens bis zur Abenddämmerung, manchmal sogar auch nachts. Dank unserer großen Augen sehen wir nämlich auch im Dämmerlicht sehr gut.
Hast du dir unseren Gesang einmal eingeprägt, kannst du ihn gut wiedererkennen. Er ist sehr lang, klar und melodisch. Manche empfinden ihn auch als wehmütig oder traurig. In der Brutzeit von März bis Juli singen wir am häufigsten und intensivsten und vor allem die Männchen. Die Männchen möchten mit ihrem Gesang die Aufmerksamkeit eines Weibchens gewinnen. Wenn der Verkehr in der Stadt tobt, singen wir lieber nachts. Wir möchten ja schließlich auch gehört werden und uns nicht die rote Kehle aus dem Hals schreien.
Im Duett mit einem Konkurrenten sind wir doppelt so laut und machen ganz schön Lärm (bis zu 100 Dezibel).
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Rufe der Rotkehlchen
Unser Ruf ist ein scharfes „Tick“, „Siip“ oder „Zick Zickzick“. Damit warnen wir uns vor Katzen. Dieser Ruf wird auch Schnickern oder Tixen genannt. Entdecken wir einen Feind in der Luft, rufen wir „Zieh“ oder „Sieh“.
Wir imitieren teilweise den Gesang anderer Vogelarten.
Wo verbringen Rotkehlchen den Winter?
Du kannst uns zwar das ganze Jahr hören und sehen, aber nicht unbedingt alle von uns. Einige von uns ziehen nämlich im Winter in den Mittelmeerraum und überwintern dort. Andererseits kommen im Winter einige Rotkehlchen aus Skandinavien nach Deutschland.
Diejenigen, die den Winter in Deutschland verbringen, kannst du im Winter in Parks und Gärten beobachten. Ob einige von uns wegfliegen, hängt vom Futterangebot ab. Fütterst du uns ganzjährig, stehen die Chancen gut, dass wir bleiben oder eher aus dem warmen Winterquartier zurückkommen.
Wenn du dich wunderst, dass „dein“ zutrauliches Garten-Rotkehlchen im Winter etwas anders aussieht, dann liegt es wohl daran, dass dein dir vertraut gewordener Gartenmitbewohner in den Süden gezogen ist und am Futterhaus nun ein Rotkehlchen aus Nordeuropa nach Leckereien stöbert. An ihm wirst du aber sicher genauso viel Freude haben. 😉
Rotkehlchen im Park oder Wald entdecken
Um ein Rotkehlchen bei einem Park- oder Waldspaziergang zu entdecken, musst du meist nicht bis ganz oben in die Baumkronen schauen. Wir sind zwar oft im Dickicht unterwegs und suchen dort nach Futter. Aber manchmal sind wir nur einen Meter oder auch wenige Zentimeter vor oder über dir auf einem Ast und bleiben auch länger dort sitzen und singen.
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Rotkehlchen leben gerne alleine
Wir Rotkehlchen sind Einzelgänger und können ziemlich aggressiv werden, wenn uns jemand ärgert. Wir dulden kein anderes Rotkehlchen in unserem Revier. Wir leben also gerne alleine. Nur in der Brutzeit legen ein Männchen und ein Weibchen ihre Reviere zusammen.
Brutzeit und Nestbau der Rotkehlchen
Wir – bzw. die Weibchen – bauen unsere kugeligen Nester gerne in Baumhöhlen oder in dichtem Gestrüpp, also in Bodennähe. Reisighaufen, Brombeergestrüpp und Holzstapel sind ideal. Wir brauchen eine Nische oder eine kleine Höhle, damit wir unser Nest gut tarnen können. Wir müssen unsere Brut gut vor Mäusen, Wieseln, Ratten, Eichelhähern und Eichhörnchen schützen. Dazu tragen wir auch das Nistmaterial erstmal an einen anderen Ort, wenn wir uns beobachtet fühlen. So können wir manchen Feind verwirren und vom echten Nistplatz weglocken.
Hast du etwas Unterholz in deinem Garten oder einige Laubhaufen? Darin fühlen wir uns sehr wohl. In Gärten, in denen es zu sehr aufgeräumt ist, treiben wir uns nicht gerne herum.
Wir nutzen oft die Nester anderer Vögel, aber auch mal ungewöhnliche Orte wie Eimer oder Schuhe.
Unsere Brutzeit beginnt ab März und die Weibchen brüten oft 2-mal direkt hintereinander. Die Küken aus der 1. Brut werden daher oft nur vom Vater mit Nahrung versorgt. Wir wählen für jede Brut ein neues Nest.
Wie sehen junge Rotkehlchen aus?
Unsere Kleinen sind zunächst braun gepunktet und damit sehr gut getarnt. Sie haben noch keine rote Brust. Aber schon im Spätsommer und Herbst verfärbt sich auch ihre Kehle rot.
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Feinde und Alter der Rotkehlchen
Unsere größten Feinde sind Sperber, Falken, Elstern, Marder, Füchse, Waschbären und Katzen. Aber auch der Mensch.
Kannst du dir vorstellen, dass wir in einigen Ländern Südeuropas als Delikatesse gelten? Obwohl die Jagd verboten ist, werden wir, und auch zum Beispiel Buchfinken, in Italien, Frankreich, auf Malta und Zypern oft gejagt und landen zu Hause oder in Restaurants auf dem Teller der Menschen. Oder wir werden nur aus Tradition, als Hobby und damit zum Spaß gejagt und getötet.
Auch Insekten- und Pflanzenschutzmittel machen uns echt zu schaffen. Sie sind für uns Vögel pures Gift. Und wenn die Insekten weiter verschwinden, finden wir und die anderen vielen Vögel irgendwann keine Nahrung mehr.
Wir werden circa 3 bis 5 Jahre alt.
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Steckbrief Rotkehlchen
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald singend in einem Gebüsch oder direkt vor dir auf dem Weg in einer Parkanlage in deiner Nähe. Halte deine Augen und Ohren offen.
Klicke einfach auf den folgenden Button und lade dir meinen Steckbrief im PDF-Format kostenlos herunter.
Ein aufmerksames „Tick“ und bis bald in einer Hecke oder einem Busch in deiner Nähe
dein niedliches Rotkehlchen
Bereit für dein eigenes Draußenabenteuer?
In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Gegend viele Rotkehlchen?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
• Konntest du tolle Fotos von mir schießen oder war ich etwa zu lebhaft unterwegs?
Hinterlass uns gerne deine Antworten als Kommentar am Ende dieser Seite.
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
Unsere Buchtipps für dich
Möchtest du noch mehr über das Leben der Rotkehlchen erfahren oder wissen, welche Tiere du noch so in der Stadt entdecken kannst, dann empfehlen wir dir diese tollen Bücher:
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Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
Falls du mich noch nicht kennst, erfährst du hier mehr über mich.
Wie hat dir denn der Blogartikel von Karo und Mayk mit den tollen Fotos gefallen? Hast du Inspirationen für dein nächstes Draußenabenteuer bekommen? Damit dir deine Fotos gut gelingen, empfehle ich dir noch, die Checkliste für deinen Fotospaziergang zu lesen, bevor du losziehst.
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea