Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansfamilie und Hausgans
Fokusimpulse – Maskottchen Kalea Schmetterling Wissen

Wie sehen Graugänse aus?

Ich habe ein hellgraues und braunes Gefieder, einen etwas dunkleren Rücken und einen leicht gestreiften Bauch. Meine Unterschwanzdecken sind weiß und die breite Endbinde ist ebenfalls weiß. Meine Füße sind fleischfarben. Ich habe einen langen, dicken Hals und eine flache Stirn.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

An meinem Schnabel kannst du mich gut von anderen Gänsearten unterscheiden. Er ist groß und keilförmig und weist kein Schwarz auf. Bei der westlichen Unterart der Graugans (Anser anser anser) ist er orange und bei der östlichen Unterart (Anser anser rubirostris) fleischfarben bis rosa. In Deutschland siehst du vermutlich nur die westliche Unterart. Aber hier und da kannst du wahrscheinlich auch die östliche Unterart auf dem Durchzug beobachten.

Die Lamellen an meinem Schnabel sind größer als die von Enten. Das ist praktisch, denn so kann ich auch dann Gras von Büscheln abbeißen, wenn ich den Kopf seitlich halte.

© Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

Männliche und weibliche Graugänse sehen gleich aus. Meist sind die Männchen aber etwas schwerer als die Weibchen.

Wie sehen Graugansküken aus?

Das Gefieder der Küken ist zunächst gelblich. Ihr Schnabel ist grau und hat eine orangerote Spitze.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansküken

Wie sehen junge Graugänse aus?

Das Gefieder junger Graugänse ist brauner als das der Eltern. Ihr Schnabel ist noch grau, die Schnabelspitze jedoch dunkel. Ihre Brust weist noch keine dunklen Punkte auf.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Junge Graugänse

Graugans oder Blässgans?

Wenn du uns Graugänse aus der Ferne beobachtest, sind wir nicht immer so leicht von anderen Gänsen zu unterscheiden. Entdeckst du mit dem Fernglas oder deiner Kamera aber eine Gans mit einer weißen Stelle zwischen Schnabelwurzel und Stirn, dann ist das keine Graugans, sondern eine Blässgans. Bei ganz jungen Blässgänsen fehlt diese Blesse allerdings noch. Blässgänse haben außerdem orangefarbene Beine.

Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse
Fokusimpulse Kalender 2025 Wiesenvögelchen und Schwungvoll
Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse

Hybride Gänse

Falls du mal eine Graugans siehst, die dir etwas ausgefallen vorkommt und du einfach nicht herausbekommst, um was für eine Gans es sich handeln könnte, so kann die Gans auch eine Hybridgans sein. Hybride, also Mischlinge, entstehen, wenn sich Gänse von zwei verschiedenen Arten verpaaren. Es gibt dabei zum Beispiel Kreuzungen zwischen Haus- und Graugänsen. Diese Gänse sind ganz oder teilweise weiß.

Am häufigsten sind Verpaarungen zwischen Graugänsen und Kanadagänsen. Die Gänsekinder sind dann eine Mischung aus Graugans und Kanadagans, wie auf dem folgenden Foto. Die Hybriden sind sehr variabel in ihrer Gefiederfärbung.

Auch mit anderen Gänsearten, wie zum Beispiel der Nonnengans (auch Weißwangengans genannt), verpaart sich die Graugans gelegentlich.

Hast du eine Hybridgans entdeckt? Dann berichte uns doch gerne in den Kommentaren unter dem Artikel davon. Du kannst uns auch ein Foto des Mischlings schicken und dann versuchen wir, dir bei der Bestimmung zu helfen.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Hybridgans (Graugans-Kanadagans)

Wie werden männliche und junge Graugänse genannt?

Die männliche Graugans wird Ganter genannt. Manche Leute nennen den Ganter auch Gänserich oder Ganser. Unsere Jungen heißen Gössel. Weibliche Gänse heißen Gänse.

Rufe der Graugänse

Unsere Rufe hast du sicher schon mal gehört. Wir machen oft ganz schön Rabatz 😉. Wir schnattern und trompeten viel, können aber auch knurren und zischen. Unsere Rufe kannst du zum Beispiel gut hören, wenn wir im Herbst oder Frühjahr auf dem Durchzug sind und du uns in größeren Trupps am Himmel beobachten kannst. Aber auch auf den Feldern und im Park kannst du uns an unserem „Gang-gang-gang-gang“ oder „Ga-ga-ga“ erkennen.
Mit unseren Rufen halten wir Kontakt zu unseren Partnern, Familien und Gruppen. Außerdem warnen wir uns vor Gefahren. Wir erkennen gut, wer wen ruft, auch wenn sich das Geschnatter der Gänse für dich vielleicht immer gleich anhört.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugänse und Höckerschwan

Wo und wie leben Graugänse?

Wir Graugänse leben vor allem auf größeren Seen, Flachmooren, Flussniederungen, Teichen, Tümpeln, Parkgewässern und an der Küste. Im Herbst und Winter kannst du uns auch gut auf Wiesen, Weiden, Äckern und Stoppelfeldern beobachten. Unsere Schlafplätze liegen oft im Wasser.
Wir Graugänse leben in großen Schwärmen. Nur zu Brutzeit siehst du uns paarweise.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

In Berlin findest du uns zum Beispiel auf der Havel, in Parks, auf den Seen, den Wiesen und Feldern am Stadtrand oder in Landschafts- und Naturschutzgebieten.

Was fressen Graugänse?

Wir Graugänse sind Vegetarier. Wir fressen vor allem Gräser, Kräuter, Wurzeln, Knollen und im Herbst auch Mais und Getreide von den Feldern. Besonders gut kannst du uns dabei beobachten, wie wir mit unserem kräftigen Schnabel am Boden nach Futter suchen. Aber auch im Wasser finden wir pflanzliche Nahrung.
Junge Gänse fressen am liebsten junge Pflanzentriebe.

Falls du dich wundern solltest, wenn du mitbekommst, dass eine Graugans Steinchen oder Sand frisst: Das ist ein ganz normales natürliches Verhalten. Steinchen und Sand unterstützen unsere Verdauung.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans
Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugänse beim Fressen

Balz der Graugänse

Graugänse brüten in ganz Deutschland. Graugänse werden erst im 3. Lebensjahr geschlechtsreif. Die Verpaarung findet bereits im 2. oder dann im 3. Lebensjahr statt. Die Balz beginnt meist im Februar. Dabei werden jedes Jahr die Karten für die Rangordnung unter den Gänsen neu gemischt. Ein Ganter setzt sich gegenüber Rivalen durch, indem seine Drohgebärden wirken oder er einen kleinen Kampf gewinnt. Daraufhin bewegt er sich zu seiner Auserwählten, um ihr mit stolzer Brust mitzuteilen, dass er den Sieg für sich errungen hat. Er stellt seine Flügel auf und präsentiert der Dame sein prächtiges Gefieder. Diese lässt sich davon beeindrucken oder eben nicht.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

Gänse sind treu

Hat sich ein Paar gefunden, bleibt es oft für immer zusammen und sucht sich nur bei Verlust des Partners einen neuen Partner.

Brutzeit der Graugänse

Die Brutzeit der Graugänse beginnt im März und erstreckt sich bis Juli. Die Graugans ist an vielen Gewässern der erste Brutvogel des Jahres, wenn man von der Nilgans, die manchmal sogar auch mitten im Winter brütet, absieht.

Nestbau der Graugans

Jedes Pärchen brütet nur einmal pro Jahr. Manche Pärchen brüten aber auch ggf. gar nicht, wenn es nicht genügend passende Brutplätze gibt.
Wir Graugänse bauen unser Nest oft auf einer Insel, im Schilf oder unter Büschen oder Sträuchern. Manche von uns brüten zur Sicherheit etwas erhöht am Ufer, zum Beispiel auf Kopfweiden oder anderen Bäumen. So sind sie besser vor Hochwasser geschützt.
Außerdem können vierbeinige Nesträuber, die es auf uns Eltern oder unsere Eier abgesehen haben, das Nest an einem solchen Ort nicht so leicht erreichen. Unsere Eier werden gerne von Rabenvögeln, Möwen, Waschbären und Wildschweinen erbeutet.

Unser Nest bauen wir aus Pflanzenmaterial. Wir bauen es ziemlich locker und polstern es mit Dunen aus.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugänse

Leben in der Kolonie

Wenn wir am Boden brüten, so zum Beispiel auf Langeoog, liegen die Bodennester mehrerer Paare oft in lockeren Kolonien nebeneinander. In einer Kolonie passen viele Tiere gemeinsam auf und können sich gegenseitig vor Feinden warnen und diese verjagen. Die Nester und wir Eltern und Küken sind auch am Boden gar nicht so gut auszumachen, wie du vielleicht vermutest. Unsere Gefiederfarben heben sich kaum von Boden und Pflanzen ab.

Arbeitsteilung bei Familie Graugans

Das Weibchen bebrütet ca. 4 Wochen lang die meist 4 bis 9, aber manchmal sogar 14 Eier. Das Männchen überwacht das Nest und bewacht Mama Gans und natürlich auch die Kleinen, sobald sie geschlüpft sind. Papa Ganter greift alle Störenfriede, Artgenossen oder Fressfeinde an, die sich nähern.
Dort, wo bereits im März gebrütet wird, kannst du also ab April die ersten Küken sehen. Beide Eltern kümmern sich dann um die Jungen.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansfamilie

Graugänse sind Nestflüchter

Graugänse sind Nestflüchter, das heißt, sie verlassen das Nest sofort, nachdem das letzte Küken geschlüpft ist. Sie werden also nicht wie die Nesthocker im Nest versorgt, sondern können sofort laufen und schwimmen und suchen sich ihre Nahrung selbst. Aber natürlich werden sie von Mama und Papa zu den besten Nahrungsstellen geführt und von Mama gewärmt (gehudert). Der Weg vom Brutplatz bis zur idealen Grünfläche kann auch mal ein bisschen weiter sein. Vielleicht bist du auch schon mal einer Gänsefamilie mitten in der Stadt begegnet?
Fliegen kommt für die Familie am Anfang noch nicht infrage, da die Küken erst im Alter von ca. 8 Wochen flugfähig sind.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansfamilie

Brütende Stadtgänse auf Balkon oder Terrasse

Manche Stadtgans brütet mittlerweile sogar auf dem Balkon oder der Dachterrasse. Solltest du eine Gans oder Ente bei dir entdecken, lass sie in Ruhe brüten, aber informiere den NABU oder eine andere Stelle, die die Gänse- oder Entenfamilie sofort nach dem Schlüpfen des letzten Kükens zu einem Gewässer bringt. Denn, wie beschrieben, können die Kleinen noch gar nicht fliegen und damit ihrer Mutter aus großer Höhe zum Gewässer folgen.

Gänse sind Familientiere und gesellig

Gänse sind auf das Tier geprägt, das sie zum ersten Mal sehen. Dies kann auch eine andere Gans sein, da es auch Verpaarungen zwischen Grau- und Kanadagänsen gibt. Oder eben auch der Mensch.

Gans und Ganter bleiben sehr lange Zeit oder ein Leben lang zusammen. Wir Graugänse sind auch absolute Familientiere. Denn unsere Jungen bleiben so lange bei uns Eltern, bis wir im nächsten Jahr wieder brüten. Also bilden wir bis zum nächsten Frühjahr eine Familie.
Wenn du unsere Gänsefamilie auf einer Wiese beobachtest, wirst du feststellen, dass Papa Ganter sehr fürsorglich ist und meistens Wache hält. Wenn Gefahr droht, hört er sofort auf zu fressen und warnt die anderen.
Und auf Tour geht es bei uns immer im Gänsemarsch. Mama Gans geht voran, dann folgen die Jungen und dann der Papa.
Auf dem folgenden Foto hat sich noch eine Nilgans zur Familie hinzugesellt.
Graugänse sind sehr wachsam. Bemerkt eine der Graugänse eine Störung, warnt sie den ganzen Trupp.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansfamilie und Nilgans

So erkennst du Graugänse im Flug

Apropos Graugänse am Himmel: Am besten kannst du uns am Geschnatter erkennen. Wenn du unsere Rufe allerdings nicht hören kannst oder nur ein Foto von uns hast, dann orientiere dich an unserem Aussehen. Im Flug siehst du unsere grauen Oberflügel, die zweifarbigen Unterflügel (dunkelbraun und hellgrau) und die breite weiße Binde am aufgefächerten Schwanz.

Wir Graugänse fliegen entweder in einer V-Formation oder ordnen uns in einer schrägen Linie an. Auch andere Vögel fliegen in der V-Formation.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans im Flug

Warum fliegen Vögel in der V-Formation?

Durch die Anordnung im V entsteht hinter jedem Vogel ein Luftwirbel. Dadurch entsteht rechts und links ein Auftrieb, weil die Luft hinter dem Vogel nach rechts, links und unten an seinem Körper nach oben strömt. Durch diese Formation können wir 30 Prozent Energie sparen! Die Position an der Spitze ist jedoch sehr anstrengend. Daher wechseln wir uns regelmäßig ab. Auch das kannst du gut beobachten.
Bevor wir irgendwo landen, lösen wir die Formation wieder auf und taumeln zu Boden.

Gänse, Kraniche, Kormorane oder Graureiher?

Kraniche erkennst du an ihrem Trompeten. Sie fliegen vor allem im Frühjahr und Herbst über dich hinweg, zur Zeit des Vogelzugs (Link zum Artikel). Einige wenige überwintern in Deutschland, aber die meisten rasten nur bei uns, wenn sie vom Sommer- ins Winterquartier fliegen und umgekehrt. Graugänse kannst du das ganze Jahr über am Himmel sehen.
Kormorane hörst du nicht, wenn sie fliegen. Ihre Silhouette ähnelt einem Kreuz.
Graureiher kannst du gut daran erkennen, dass sie mit S-förmig gestrecktem Hals fliegen.

Sind Graugänse Zugvögel?

Ja, viele Graugänse, die du im Frühjahr und Sommer beobachtest, ziehen in kalten Wintern weg. Die gesamte Graugansfamilie zieht gemeinsam in ihr Winterquartier. So lernen die Kleinen den Weg kennen. Außerdem bekommen sie Rast- und Schlafplätze gezeigt. Einige Graugänse bleiben aber auch hier. Daher sind wir Graugänse Teilzieher: Ein Teil der Gänse bleibt, ein Teil zieht weg.
Im Herbst und Winter kannst du zudem große Trupps von Graugänsen beobachten, die aus Nord- oder Nordosteuropa nach Deutschland kommen und diese Zeit bei uns verbringen. Manchmal sind sie aber auch nur auf Durchreise und ziehen noch weiter in den Südwesten Europas. Diese Trupps sind auch gemischte Trupps aus Graugänsen, Blässgänsen, Saatgänsen und/oder Kurzschnabelgänsen. Vor allem an der Nordseeküste kannst du Graugänse auch zusammen mit Weißwangengänsen und Ringelgänsen sehen.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

Die Mauser der Graugänse

Auch zur Zeit der Mauser (Mai oder Juni) kannst du uns in einigen Gegenden gut beobachten. Für die Mauser ziehen wir uns nämlich gerne an geschützte Orte zurück. Diese Orte können auch Stadtparks sein. Wir halten uns meist in der Nähe des Ufers auf, damit wir schnell ins Wasser fliehen können. Da wir, wie andere Wasservögel auch, unser gesamtes Gefieder wechseln, sind wir für die Zeit von vier Wochen flugunfähig. Viele von uns halten sich daher auch in großen Gruppen auf größeren Gewässern auf. Denn in der Gruppe sind wir besser vor Feinden geschützt. Viele Augen sehen mehr als nur zwei und wir können uns warnen. Durch ein gemeinsames Auffliegen im Schwarm versuchen wir außerdem, Feinde aus der Luft zu verwirren.

Feinde und Alter der Graugänse

Wir Graugänse werden bis zu 20 Jahre alt, aber viele der Graugans-Küken sterben oft schon in ihrem ersten Lebensjahr. Sie werden vom Seeadler, Möwen, Krähen, Rohrweihen, Fischotter, Hund oder Fuchs erbeutet. Auch Rotmilan, Marderhund, Waschbär und Wolf zählen zu unseren Feinden.
Auch das Wetter kann besonders unserem Nachwuchs zu schaffen machen. Einige Jungvögel sterben, weil sie auskühlen. Sind die Winter sehr kalt, kann es passieren, dass einige von uns verhungern, da wir nicht genügend Nahrung finden.

Aber unser größter Feind ist der Mensch. Graugänse gehören zwar laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten, aber leider dürfen wir, sowie auch andere Wildgänse, dennoch in vielen Bundesländern mehrere Monate im Jahr gejagt werden. Auch in anderen Ländern Europas sieht es nicht besser aus. Wir stehen unter dem Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie, aber wir dürfen in allen Mitgliedsstaaten der EU gejagt werden. Verstehst du das?
Aufgrund von Bejagung waren wir Graugänse in Mitteleuropa um 1850 schon mal als Brutvogel fast ausgestorben.

Nun kannst du sicher auch verstehen, warum wir gerade auf dem Land sehr scheue Vögel sind. Wir wollen nicht gejagt werden und fliegen lieber schnell davon, wenn wir Menschen sehen. In den Stadtparks in Städten sind wir sicher und viel zutraulicher. Kein Wunder, dass es immer mehr Tiere vom Land in die Stadt zieht. In der Stadt leben wir Wildtiere sicherer und die meisten Menschen freuen sich über uns. Gesündere Nahrung und mehr Ruhe würden wir aber auf Weiden und Wiesen am Stadtrand finden, sofern man uns denn da in Ruhe leben lässt.
Leider werden an vielen Gewässern die Uferbereiche zunehmend zugebaut. Wir Gänse brauchen aber einen bequemen Zugang zum Wasser und Grasflächen in der Nähe eines Schutz gebenden Gewässers.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugansfamilie

Feuerwerk ist eine Gefahr für Tiere

Bei Feuerwerk haben wir Wildvögel Angst und können uns nicht zurückziehen. In Panik fliegen viele Vögel einen Kilometer hoch oder verenden an Brücken, Windrädern oder Hochspannungsleitungen. Jeder Flug kostet einen Vogel außerdem sehr viel Energie und damit Kraft. Manche Vögel sterben dann durch Erschöpfung. Finden Feuerwerke zu Stadtfesten zur Brut- und Mauserzeit der Vögel statt, haben wir Vögel noch nicht mal die Möglichkeit wegzufliegen. Wir können unsere Brut nicht alleine zurücklassen oder uns fehlen schlicht die Federn für den Flug. Wir müssen ausharren, bis der Wahnsinn vorüber ist.
Wenn du uns Vögeln diesen Stress und deinen Mitmenschen den Lärm, Feinstaub und Tonnen von Müll ersparen möchtest, setze dich für ein Feuerwerks- oder zumindest Böllerverbot ein. Es gibt verschiedene Petitionen im Internet.

Wer macht mehr Dreck – Tiere oder Menschen?

Leider beschweren sich viele Menschen auch über den Kot, den wir an Land hinterlassen. Na ja, jeder muss ja mal zur Toilette. Und Kot ist wenigstens natürlich. Und hast du mal an unserem Kot gerochen? Ja, er sieht eklig aus, stinkt aber nicht wie Hunde- oder Katzenkot, da wir nur Pflanzen fressen. Und auch ihr Menschen macht ganz schön Dreck. Und zwar Dreck, der uns und euch richtig schaden kann.

Warum Müll uns Tieren schadet

Kippen, Plastikmüll, Spielzeug, Luftballons, Kronkorken und kaputte Glasflaschen schaden allen kleinen und großen Parktieren. Die Teile lagern sich im Boden und im Wasser ab und machen uns Tiere krank, oder wir verheddern uns darin und verletzen uns. Einige Tiere verenden dabei tödlich. Denn selbst können wir uns nicht von Kleinteilen befreien.

Gefahren durch unachtsame Angler

Auch Angelschnüre und Angelhaken sind für viele Wasservögel eine Gefahr, besonders für Jungvögel, die die Welt um sich herum noch nicht kennengelernt haben. Es kommt immer wieder vor, dass wir uns an Schnüren oder Haken verletzen oder daran verenden. Oft wird auch illegal geangelt. Muss das sein?

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugänse

Auch Graugänse brauchen Ruhe und Erholung

Falls du dich daran stören solltest, dass auf einer Parkfläche sehr viele Graugänse leben, dann erinnere dich daran, dass wir Graugänse gerne in Familienverbänden unterwegs sind. Und damit ähneln wir doch auch euch Menschen. Ihr seid auch gerne gesellig. Oder bist du nicht gerne mit deiner Familie oder Freunde zusammen unterwegs?
Je mehr Fläche zugebaut wird, desto weniger Platz gibt es auch für die Wildtiere. Also erhaltet eure schönen Parks und Naturschutzgebiete und lasst genug Platz für alle – zum Leben und zum Erholen.

Schutzzonen für Tiere in der Stadt

Auch in der Stadt brauchen wir Wasservögel Rückzugsorte. Bitte denkt daran, wenn ihr Freizeitaktivitäten im Wasser nachgeht oder mit eurem Hund spazieren geht. Ja, euer Hund möchte auch gerne mal ohne Leine laufen, aber lasst ihn bitte nicht zu nah ans Wasser und stört die Vögel im Wasser und auf den Wegen nicht. Wir haben Angst und werden aufgescheucht. Jedes Auffliegen kostet uns Energie. Und ihr Menschen möchtet ja auch nicht so gerne gestört werden, wenn ihr gerade esst oder schlaft, oder?

Viele Gänse weichen wieder auf landwirtschaftliche Flächen aus, da ihnen andernorts der Lebensraum genommen wird. Durch Bebauung, Versiegelung, zunehmende Angebote an Freizeitaktivitäten, freilaufende Hunde und andere Störfaktoren weichen sie zwangsläufig dahin aus, wo sie als Schädlinge empfunden werden.

Wir möchten dich ermutigen, den Blick über den Tellerrand zu wagen und auch mal eine andere Perspektive einzunehmen. Sehr oft wird nur ein klitzekleiner Teil der Natur betrachtet. Natur ist aber extrem vielfältig und komplex.

Fokusimpulse – Entdeckerkarte Graugans

Jagd reguliert nicht und schützt nicht

Apropos Jagd: Die Populationen der Wildtiere regulieren sich alleine. Wenn es irgendwo zu viele Gänse gibt, gibt es nicht genügend Platz und Nahrung für alle. Dadurch können nicht alle Küken überleben.
Mit der Jagd erreicht man keine Reduzierung der Bestände, da durch Bejagung einige Brutplätze wieder frei werden und von bisher nicht brütenden Tieren besetzt werden. Die soziale Struktur der Gänse gerät durch die Jagd durcheinander, Jungvögel verlieren die Eltern als Beschützer und Wegweiser und haben dadurch eine geringere Überlebenschance. Partner bleiben möglicherweise alleine. Oft werden bei der Jagd auch gar nicht die Gänse geschossen, die man bejagen möchte. Denn in gemischten Trupps sind, wie du oben erfahren hast, auch immer Gäste aus anderen Ländern.

Wenn du dich über die Hobbyjagd informieren möchtest, findest du beim Wildtierschutz Deutschland e. V. detaillierte Informationen.
Wenn du dafür bist, die Jagd zum Vergnügen des Menschen abzuschaffen, dann unterzeichne die Petition des Vereins.

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Fokusimpulse – Maskottchen Kalea Schmetterling Natur-erleben-Touren
Fokusimpulse – Entdeckerkarte Steckbrief Graugans

Steckbrief Graugans

Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald im Park, auf einer Wiese, auf einem Teich oder an der See.
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Ein lautes „Gang-gang-gang-gang“ und bis bald
deine Graugans

Fokusimpulse – Maskottchen Kalea Schmetterling Fernglas

Hast du mich schon mal in echt gesehen?

• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Stadt viele Graugänse?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
• Konntest du tolle Fotos von mir schießen oder war ich etwas zu weit weg?

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Fokusimpulse

Natur erleben mit Karo und Mayk

Fokusimpulse – Maskottchen Kalea Schmetterling Planet Erde Umweltschutz

Was uns noch wichtig ist!

Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.

Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?

Fokusimpulse – Planet Earth Umweltverschmutzung

Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.

Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.

Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!

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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.

Bis bald
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