Wo leben Graureiher?
Du kannst uns in Deutschland das ganze Jahr über beobachten. Wir Graureiher sind an Seen, Flüssen, Bächen und Teichen zu Hause, wenn es dort flache Ufer und Bäume in der Nähe gibt. Auch in Auwäldern halten wir uns gerne auf. Und sogar an der Meeresküste kannst du uns finden. Wir sind tagsüber und sogar bis in die späte Dämmerung aktiv.
Wie sehen Graureiher aus?
So sehe ich aus: Ich habe einen langen, dünnen Hals und auch lange Beine. Ich bin vor allem grau und meine Stirn ist weiß. Über dem Auge und auch auf dem Hinterkopf habe ich einen schwarzen Streifen, der in Schmuckfedern endet. Mein Hals und mein Bauch sind ebenfalls mit Schmuckfedern versehen. Zur Brutzeit (Februar bis August) habe ich außerdem noch filigrane Schmuckfedern auf dem Rücken.
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Mein Schnabel ist nicht nur lang, sondern sehr kräftig. Er ist wie ein Dolch geformt und hornfarben. Zur Balzzeit ist er gelb-orange gefärbt. Auch meine Augen und Beine sind gelb.
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Junge Graureiher
Unsere Jungvögel haben noch keine Schmuckfedern auf dem Kopf. Sie sind an Scheitel und Stirn dunkel. Sie werden übrigens noch 6 bis 7 Wochen lang im Nest versorgt und alle 2 Stunden gefüttert, bevor sie dann flugfähig und selbstständig sind.
Feinde der Graureiher
Viele Nestlinge werden allerdings leider von Mardern, Uhus, Habichten, Rabenvögeln, Adlern oder Füchsen gefressen.
Wir Altvögel haben kaum natürliche Feinde und können bis zu 25 Jahre alt werden.
Graureiher im Flug erkennen
Im Flug kannst du uns gut von Kranichen, Weißstörchen und anderen ähnlichen Vögeln unterscheiden: Wir ziehen den Kopf nah an die Schultern und ziehen unseren langen Hals ein. Dieser ist dann zu einem S gebogen. Im Flug erkennst du meine schwarzen, nach unten gebogenen Flügel und meinen hellgrauen Rücken. Was dir vielleicht auch noch auffällt, ist, dass meine Beine länger als mein Schwanz sind. Zudem sind meine Flügelschläge langsam und bedächtig.
Wenn wir zu mehreren unterwegs sind, bilden wir oft ein V am Himmel. Wir fliegen übrigens auch im Dunkeln.
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Graureiher auf Nahrungssuche
Wenn ich auf Nahrungssuche an oder in einem Gewässer bin, kannst du mich am besten beobachten. Ich pirsche mich oft mit ganz lang nach vorne gestrecktem Hals sehr langsam und leise durchs Wasser. Ich spähe nach meiner Beute, beuge mich langsam vor und stoße dann plötzlich zu, wenn ich zum Beispiel einen leckeren Fisch entdecke.
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Aber ich habe noch eine zweite Technik: Ich stehe dabei vollkommen starr und fixiert am Ufer oder im seichten Wasser und halte mit nach unten gekrümmtem Hals konzentriert nach Beute Ausschau und stoße dann blitzschnell nach einem Fisch oder Frosch. Ich schlucke den Fisch mit dem Kopf voran und komplett in einem Stück herunter.
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Oft stehe ich auch stundenlang auf einem Bein, an Land oder im Wasser, und das sogar bei kräftigem Wind.
Warum stehen Graureiher oft auf einem Bein?
Wahrscheinlich hast du dich schon mal gefragt, warum ich nicht auf beiden Beinen stehe und wie ich das Gleichgewicht halten kann?
Also: Ich – und auch viele andere Vögel – ziehen oft ein Bein ein, da wir so Energie sparen können! Warum? Na ja, unsere Beine, die ja nicht mit Federn versehen sind, werden ziemlich schnell kalt. Und das gilt natürlich besonders für uns Graureiher, da wir oft und lange im kalten Wasser stehen. Aber auch Vögel, die sonst wo bei kühlem Wetter draußen sind, kennen dieses Problem. Wenn wir ein Bein hochziehen, landet es im wärmenden Gefieder des Bauchs und wird schön gewärmt. So verlieren wir weniger Energie fürs Aufheizen unserer Beine.
Warum fallen Vögel nicht um?
Und wodurch halte ich mich stets in Balance, ohne umzufallen? Ich habe im Rückenmark ein zweites Gleichgewichtsorgan, das dafür sorgt, dass ich auch auf einem Bein stabil stehen bleibe.
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Manch einer hat mich schon für einen Pappkameraden gehalten, weil ich mich überhaupt nicht rege. Allein dieser Gedanke lässt mich sehr schmunzeln. Das gehört doch zu meiner Überlebenstaktik. Ihr Menschen seid schon manchmal lustige Kreaturen.
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Rufe der Graureiher
Auch wenn du viele Vögel an ihren Gesängen und Rufen erkennen kannst, so ist das bei uns nur selten der Fall. Wir sind ziemlich still. Es sei denn, wir befinden uns in einer Brutkolonie, das heißt in und um die Nester, die wir in hohen Kronen von Laub- oder Nadelbäumen bauen. Dann erkennst du uns bei Erregung an unserem heiseren Krächzen, das wie ein „Krrraiik“ klingt. Das hörst du vor allem nachts und in der Dämmerung und beim Abfliegen. Auch ein drohendes „Gooo-go-go“ kannst du hören, wenn wir aufgeregt sind. Als Gruß in unseren Kolonien nutzen wir ein „Arre-arre-ar“.
Unsere Küken schnattern fast ohne Pause und du erkennst sie am „Keck-keck-keck“.
Wo und wie oft brüten Graureiher?
Unsere Kolonien können auf Inseln von Seen liegen, befinden sich aber auch oft nicht unbedingt in der Nähe eines Gewässers, sondern auch am Waldrand. Wir müssen dann morgens und abends zwar weiter fliegen, um nach Futter im Wasser zu suchen, haben es aber nachts geschützter.
Weibchen und Männchen bauen die großen Nester gemeinsam aus Reisig und Ästen und wir nutzen sie mehrere Jahre. Auch das Brüten und Füttern teilen sich beide Partner. Wir brüten nur 1-mal pro Jahr.
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Graureiher am Gartenteich
Gartenteichliebhaber mögen mich nicht, da ich es manchmal auf die bunten exotischen Goldfische abgesehen habe. Da wir Graureiher geschützt sind, dürfen wir aber nicht gejagt werden. Heimische Fische interessieren uns im Gartenteich jedoch nicht so sehr, da wir sie überall an Seen und Teichen fangen können. Wenn die Fische sich unter Seerosen oder überstehenden Steinen verstecken können, haben wir es schwerer sie zu finden. Platzierst du einen Stein oder Baumstumpf ins oder ans Wasser, ist das für uns allerdings eine Einladung, uns am leckeren Fischbüfett zu bedienen. Im Allgemeinen lassen wir Fischreiher uns nur schwer vergrämen.
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Graureiher fressen nicht nur Fisch
Auch wenn wir oft Fischreiher genannt werden, ernähren wir uns nicht nur von Fischen, sondern auch von Fröschen und anderen Tieren.
Graureiher suchen auch an Land nach Nahrung
Und wir suchen uns unsere Nahrung nicht nur im Wasser. Besonders ab Spätsommer sind wir auch auf Ackerflächen, Feldern und Wiesen unterwegs. Dort halten wir lauernd Ausschau nach Fröschen, großen Insekten, Schnecken, Würmern, Mäusen, Ratten, Maulwürfen, Schlangen und Jungvögeln.
Unser täglicher Futterbedarf liegt bei etwa 500 Gramm.
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Graureiher sind Teilzieher
Im Winter finden wir viel weniger Futter, wenn die Böden gefroren sind. Einige von uns bleiben dann auch nicht in Deutschland, sondern ziehen nach Westeuropa.
Daher gehören wir zur Gruppe der sogenannten Teilzieher. Das heißt, nicht alle von uns sind Zugvögel, sondern nur ein Teil.
Graureiher in der Stadt
Manche von uns zieht es dann auch mehr in die menschlichen Siedlungen, wo das Futterangebot besser ist als auf dem Land.
Wir haben uns in der Stadt mittlerweile an die Menschen gewöhnt und sind nicht mehr so scheu, dass wir gleich flüchten, wenn Menschen wenige Meter vor uns stehen. Auf dem Land ist die Fluchtdistanz größer. Viele von uns lassen Menschen nur 50 bis 70 Meter an sich herankommen.
Übrigens: Wir sind keine Konkurrenten für die Fischereiwirtschaft, da wir ganz andere Fischarten bevorzugen. Für uns sind die kommerziellen Fischgewässer also gar nicht interessant.
Manche von uns leben allerdings in Zoos und Tierparks, und schnappen sich dann das Futter, das für die Zootiere, wie Flamingos und Pelikane, bestimmt ist.
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Steckbrief Graureiher
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald ganz starr, konzentriert und mit gestrecktem Hals stehend in einem See in deiner Nähe.
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Ein heiseres „Krrraik“ und bis bald
dein Graureiher
Bereit für dein eigenes Draußenabenteuer?
In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Umgebung viele Graureiher?
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
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Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
Falls du mich noch nicht kennst, erfährst du hier mehr über mich.
Wie hat dir denn der Blogartikel von Karo und Mayk mit den tollen Fotos gefallen? Hast du Inspirationen für dein nächstes Draußenabenteuer bekommen? Damit dir deine Fotos gut gelingen, empfehle ich dir noch, die Checkliste für deinen Fotospaziergang zu lesen, bevor du losziehst.
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea
Heute Morgen saß der Vogel des Monats Oktober am Teich und erhob sich bei meinem Anblick majestätisch senkrecht in die Luft. Danke für Euren schönen Kalender. Herzliche Grüße Bärbel
Liebe Bärbel,
vielen Dank für deinen Kommentar. Wir freuen uns, dass du viel Freude am Entdeckerkalender 2023 und am Graureiher hast. 🙂 Wir beobachten den Graureiher auch sehr gerne.
Viele Grüße
Karo und Mayk