Wie sehen Spatzen aus?
Damit du mich erkennst, möchte ich mich dir gleich mal vorstellen. Bei uns Spatzen sehen Männchen und Weibchen unterschiedlich aus.
Spatzenmännchen
Ich bin ein Männchen und habe einen grauen Scheitel, graue Wangen und einen braunen Kopfstreifen. Im Prachtkleid, das ich zur Brutzeit von April bis August trage, habe ich einen schwarzen Schnabel und einen tiefschwarzen Brustlatz. Am Ende der Brutzeit mausere ich mein komplettes Gefieder. Die Mauser ist der Wechsel vom Prachtkleid ins Schlichtkleid.
Im Schlichtkleid ist mein Schnabel hellgrau. Mein Kopfgefieder ist etwas blasser. Außerdem ist mein Brustlatz etwas heller, da er von grauen Federspitzen verdeckt ist. Durch die Abnutzung dieser Federn kommt dann im Frühjahr immer mehr Schwarz zum Vorschein.
Spatzenweibchen
Die Weibchen sehen ganz anders aus. Sie sind fast so grau wie eine Maus und damit viel unauffälliger. Sie haben einen hellen Kopf und einen beigen Streifen hinter dem Auge. Die Unterseite ihres Schnabels ist gelb. Wir alle, egal ob Männchen oder Weibchen, haben schwarz-braune Streifen auf dem Rücken.
Wie sehen junge Spatzen aus?
Unsere Jungvögel sehen anfangs alle wie die Weibchen aus. Sie sind nur etwas heller.
(Noch) der häufigste Gartenvogel
Ich bin eine der am weitesten verbreiteten Vogelarten überhaupt und in Deutschland der häufigste Gartenvogel. In einigen Städten Deutschlands sind wir allerdings leider nicht mehr oder nur noch ganz selten zu finden. In Hamburg steht unser Name seit 2018 auf der Roten Liste bedrohter Tierarten! Und auch in München gibt es nicht mehr viele von uns.
Spatzenhauptstadt Berlin
In Berlin findest du mich hingegen (noch) fast überall und du kannst mich und meine Kumpels auch das ganze Jahr über beobachten.
Spatzen mögen den Kontakt zu Menschen
Wir Spatzen fühlen uns mittlerweile in der Stadt viel wohler auf dem Land. Wir leben gerne in der Nähe der Menschen. Unsere Nester bauen wir bevorzugt unter Dächern oder Häusern. Wir fühlen uns besonders in Mauernischen oder -spalten wohl. Es kommt vor, dass mehrere Paare größere Gemeinschaftsnester bauen, die mehrere Eingänge haben.
Neben den passenden Nistplätzen brauchen wir genügend Samen, Getreideprodukte und Früchte. In der Stadt finden wir diese an vielen Orten, mehr noch als heutzutage auf dem Land.
In Berlin ist es sehr grün und hier mögen wir besonders die vielen Parkanlagen, Spielplätze, Vor- und Schrebergärten. Dort gibt es viele Hecken und Büsche, in denen wir uns gut verstecken können und Futter finden.
Im Herbst findest du uns vor allem an Orten, an denen es Sträucher mit leckeren Beeren gibt. Dort schlagen wir uns gerne unsere Bäuchlein voll.
Immer weniger Verstecke, Nischen und Futter
Leider wird nicht überall bei der Park- und Gartengestaltung an uns Spatzen gedacht. Wenn die Bepflanzung oder Gartenpflege nicht insektenfreundlich ist oder die Rasenflächen ständig gemäht werden, finden wir kein Futter für unsere Kleinen. Existieren keine Hecken, können wir uns nicht verstecken.
Dort, wo Neubauten entstehen, wird auch nicht so oft an uns gedacht. Wir wissen dann nicht mehr, wo wir nisten sollen, da wir keine Nischen an den Häusern finden. Wir bevorzugen unsanierte Häuser, die bei den Menschen nicht mehr so angesagt sind.
Warum leben Spatzen eigentlich gerne in Gruppen?
Wir Spatzen sind sehr gesellige und soziale Vögel. Wir können uns und unseren Nachwuchs dadurch prima vor Katzen und Greifvögeln schützen.
Das Leben im Trupp ist jedoch nicht nur praktisch fürs Brüten. Wir gehen auch zusammen auf Futtersuche und zum Baden. Sind wir gemeinsam unterwegs, so gibt es immer einige von uns, die Wache schieben und die Umgebung gut im Blick haben, während der Rest der Gruppe nach Futter sucht, trinkt, badet, die Sonne genießt oder ein Nickerchen macht.
Warum baden Spatzen auch in Sand?
Wir baden übrigens nicht nur im Wasser, sondern auch gerne im Sand. Auf diese Weise schütteln wir uns, um uns von lästigem Ungeziefer zu befreien.
Nachts schlafen wir gemeinsam in einem Versteck.
Spatzen fressen auch Schädlinge und vom Kuchenteller
Wir fressen auch die Raupen des Buchsbaumzünslers und können dadurch so manchen Buchsbaum retten.
Auch bei Resten von Dingen, die Menschen gerne essen, sagen wir nicht nein! Denn manchmal finden wir weder Insekten noch Samen oder Getreide, um unseren Hunger zu stillen. Wir suchen dann die Außenterrassen von Restaurants und Imbissbuden nach den übrig gebliebenen, vorzüglichen Krümeln ab. Manchmal stürzen wir uns sogar auf deinen Kuchenteller und knabbern ein bisschen mit. Ja, gesund ist das nicht, aber manchmal muss das einfach sein!
Spatzen an der Futterstelle
Hängst du ein paar Meisenknödel für uns aus oder befüllst du deinen Futterplatz mit Sonnenblumenkernen, Erdnussstücken oder Getreideflocken, kommen wir gerne vorbei – auch im Sommer. Dann kannst du uns herrlich beobachten.
Was fressen junge Spatzen?
Unsere 3 bis 7 Kleinen füttern wir zunächst nur mit zerkleinerten Insekten und Raupen. Die Kleinen sind bereits nach wenigen Stunden flugfähig, aber sie bleiben noch für etwa 2 Wochen bei uns im Nest, bevor sie komplett selbstständig sind.
Was machen Spatzen an der Hauswand?
Falls du dich schon mal gewundert hast, warum wir manchmal an den Wänden von Hochhäusern hängen oder herumklettern: Dort picken wir Mörtel und Putz heraus. Auch wenn du dir das wahrscheinlich nicht gut vorstellen kannst, fördern Mörtel, Putz und auch kleine Sandpartikel und Schalen von Schnecken unsere Verdauung und liefern uns wertvolle Mineralstoffe.
Nistkästen für Spatzen
Wenn du Nistmöglichkeiten für uns schaffen möchtest, kannst du Nistkästen für uns aufhängen. Es gibt spezielle Fassadennistkästen für uns Spatzen im Handel, meist aus Holz oder Holzbeton. Wenn du uns selbst einen Nistkasten bauen möchtest, achte bitte darauf, dass das Einflugloch einen Durchmesser von 32 bis 34 mm hat. Ist das Einflugloch größer, wird der Nistkasten schnell von anderen Vogelarten in Beschlag genommen. Außerdem sind wir dann nicht gut vor Feinden geschützt, weil diese gut hindurchpassen.
Spatzen sind treue Vögel
Wir Spatzen sind tagaktive Vögel und lieben unser Umfeld, dem wir treu bleiben. Viele Spatzenpaare bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen.
Gesang und Rufe der Spatzen
Auch wenn du uns noch nicht bewusst beobachtet hast, hast du den schönen Gesang von uns Männchen („Tschilp Tschilp“) sicher schon mal gehört. Wenn wir wütend sind, können wir aber auch richtig zetern.
Wir nutzen auch einige Rufe, mit denen wir uns vor Gefahren warnen. Mit einem „Drüü“ warnen wir uns vor Feinden aus der Luft, wie dem Sperber. Entdecken wir Feinde am Boden, zum Beispiel eine Katze, die uns gefährlich werden könnte, rufen wir „Terrettett“ oder „Kew Kew“.
Feinde und Alter der Spatzen
Zu unseren natürlichen Feinden zählen Steinmarder und Katzen, die häufig unseren Nachwuchs fressen. Wir Großen fürchten uns vor allem vor Turmfalken und Sperbern. Wir Männchen sind dabei die beliebtere Beute, weil unser Federkleid viel auffälliger als das der mausgrauen Weibchen ist. Auch Eulen und Rabenkrähen sind uns nicht besonders wohlgesonnen.
Wir werden bis zu 3 Jahre alt.
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Steckbrief Spatz
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald in einer Hecke oder im Garten. Ich bin nicht zu überhören 
.
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Tschilp-Tschilp und bis bald
dein Spatz
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In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
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Federleicht: Das erstaunliche Leben der Spatzen*
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Tipps von Kalea
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea
