Wie sehen Mandarinenten aus?
Wir Mandarinenten sind so farbenfroh, dass wir dir mit Sicherheit sofort auffallen, wenn du uns siehst. Besonders dann, wenn wir Männchen, auch Mandarinerpel genannt, zur Brutzeit unser Prachtkleid tragen. Dann leuchten bzw. glänzen wir metallisch. Daher werden wir Mandarinenten auch Glanzenten genannt.
Mandarinerpel im Prachtkleid
So sehen wir im Prachtkleid aus: Wir haben ein oranges Segel am Flügel, einen orangen Backenbart, orange Füße und einen roten Schnabel. Auch das weiße Band, das sich um den Kopf zieht, fällt einfach gleich auf.
Im Schlichtkleid sind wir viel grauer und ähneln den Weibchen stärker.
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Mandarinentenweibchen
Die Weibchen sind immer graubraun, haben aber gefleckte Flanken und eine gefleckte Brust. Ihr Schnabel hat eine weiße Spitze. Sie haben einen schmalen weißen Streifen am Auge, sozusagen eine weiße Brille. Sie sehen den Weibchen der Brautente sehr ähnlich. Die weiße Brille der Brautenten ist aber größer.
Die Weibchen sind also etwas unscheinbarer in ihrem Federkleid, aber dennoch absolut elegant anzuschauen.
Im Flug kannst du uns vor allem an unserem kleinen, spitzen Schwanz erkennen.
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Warum heißen Mandarinenten Mandarinenten?
Unsere Vorfahren stammten aus unberührtem Waldland in Ostasien. Aus dem chinesischen Raum kommt auch unser Name. Er leitet sich von den Mandarinen ab. Mit diesem Begriff wurden in China hohe Staatsdiener bezeichnet, die prächtige, oft auch orange Kleidung trugen. Das passt doch ziemlich gut, oder findest du etwa nicht?
Wie sind die Mandarinenten nach Europa gekommen?
In Ostasien haben wir an Flüssen und Bergbächen gelebt. Mittlerweile sind wir aber auch ein beliebter Park- und Ziervogel in Europa. Wie das kam? Na ja, einige von uns wurden zur Zierde in Gefangenschaft gehalten. Das gefiel nicht allen von uns wirklich gut. Deshalb sind einige Mandarinenten in die freie Natur ausgebüxt. Seitdem fühlen wir uns an Gewässern sehr wohl, die von vielen Bäumen umgeben sind. Und mittlerweile leben in Europa so viele von uns, dass Chinesen und Chinesinnen extra anreisen, weil sie uns hier viel eher beobachten können als in China. In unserer alten Heimat werden unsere Lebensräume immer mehr zerstört, weshalb wir dort ziemlich gefährdet sind.
Mandarinenten in Deutschland
In Deutschland findest du uns mittlerweile in vielen Parks, die meisten von uns leben im Raum Berlin und Potsdam. In Berlin kannst du uns zum Beispiel im Volkspark Friedrichshain, im Tiergarten, im Schlosspark Charlottenburg, am Tegeler See und am Schlachtensee beobachten. Und zwar das ganze Jahr über. Auch ein harter Winter macht uns nicht viel aus.
Haben wir erst einmal ein schönes Zuhause gefunden, bleiben wir sehr gerne dort, und bleiben auch mit demselben Weibchen oder Männchen für die gesamte Brutzeit zusammen. In China werden wir Mandarinenten daher auch als Symbole für eheliche Treue verehrt.
Zur Balzzeit legen sich die Männchen prächtig ins Zeug. Sie stellen ihr Gefieder immer wieder zur Schau, um die Weibchen zu beeindrucken. Das kannst du gut bei einem Parkspaziergang beobachten.
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Was fressen Mandarinenten?
Wir ernähren uns im Sommer von kleinen Tieren, die im Wasser leben. Im Winter fressen wir vor allem Bucheckern und Eicheln. Aber wählerisch sind wir nicht. Auch Samen, Getreidekörner und Würmer schmecken uns.
Wo brüten Mandarinenten?
Wir brüten in Baumhöhlen in ca. 9 bis 10 Metern Höhe, die wir mit Gras und Daunenfedern auspolstern. Wir suchen uns auch schon mal verlassene Spechthöhlen, aber auch Nischen von gefällten Baumstämmen oder Nistkästen können unser Zuhause sein.
Die Bruthöhle wird ständig von den Männchen bewacht.
Warum brüten Mandarinenten gerne in Bäumen?
Warum wir nicht am Boden brüten, wie andere Entenarten auch? Dort oben in den Bäumen sind wir viel besser geschützt. Zu unseren Feinden zählen zum Beispiel Füchse und Greifvögel.
Jetzt fragst du dich vielleicht, wie wir uns denn in den Bäumen so gut fortbewegen können. Wir haben kräftige Krallen, mit denen wir auch auf Ästen und Zweigen gut klettern können. Wir schlafen und ruhen übrigens auch gerne auf erhöhten Plätzen.
Wenn die Kleinen schlüpfen, müssen sie erst einmal springen, bevor sie das Wasser kennenlernen können. Verletzen können auch sie sich zum Glück nicht, da ihre Knochen noch ziemlich weich sind. Und auch die Kleinen haben bereits kleine Krallen, mit denen sie gut klettern können. Der lange Schwanz stützt sie ebenfalls.
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Die ersten Tage der Mandarinentenküken
Die Küken sind oft nur mit der Mama unterwegs und erkunden die Welt. Sie sind ziemlich schnell selbstständig, werden nachts aber von ihrer Mama gewärmt.
Die Kleinen verlassen ca. anderthalb Monate nach dem Schlüpfen unser Revier und leben dann an einem neuen Gewässer.
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Die Mauser der Mandarinerpel
Wir Männchen sind im Juli und August verschwunden, denn in dieser Zeit sind wir für etwa vier Wochen flugunfähig. Warum das so ist? Wir beginnen bereits ab Ende Mai mit der Mauser. Das heißt, wir erneuern unser gesamtes Gefieder und legen nach und nach alle Federn ab. Die Mauser kostet viel Energie und macht uns ziemlich kälteanfällig.
Mandarinerpel im Schlichtkleid oder Mandarinente?
Nach der Mauser ähnelt unser schlichtes Gefieder (Schlichtkleid) sehr dem Gefieder der Weibchen. Wirklich interessant, oder? In dieser Zeit kannst du uns gar nicht so leicht von den Weibchen unterscheiden. Schau mal genau hin, falls du sehr viele erwachsene Mandarinenten siehst und zunächst denkst, es seien alles nur Weibchen. Wahrscheinlich sind auch wir Männchen mit schlichtem Gefieder dabei. Du erkennst die Männchen im Schlichtkleid an einem matt-roten Schnabel. Außerdem haben die Männchen mehr Braun an den Flanken und an der Brust.
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Ab Ende August kannst du uns Männchen dann wieder im Prachtkleid beobachten. Bei den Weibchen beginnt die Mauser erst nach dem Brutende, also etwa einen Monat später.
Mandarinenten brauchen geschützte Ruhezonen
Während der Mauser leben wir in Ruhezonen, um uns so gut wie möglich vor Feinden zu schützen. Schließlich können wir in dieser Zeit nicht mehr einfach davonfliegen. Daher ist es in dieser Zeit auch besonders wichtig, dass uns frei laufende Hunde oder Wassersportler (besonders Stehpaddler und Kanufahrer) nicht aufscheuchen. Dies stresst uns jetzt noch mehr als sonst. Wir bekommen Angst und können nicht fort. Das kostet uns sehr viel Energie. Besonders die Schilfgürtel an Seen sind wichtige Rückzugsgebiete und Ruhezonen für uns Wasservögel.
Feinde und Alter der Mandarinenten
Zu unseren tierischen Feinden zählen neben den Hunden Ratten, Füchse, Marder, Wiesel, Waschbären, Greifvögel, Rabenvögel und Möwen. Zum Glück schmecken wir den Menschen nicht besonders, deshalb wurde bisher kaum Jagd auf uns gemacht.
Wir Mandarinenten werden bis zu 15 Jahre alt.
Rufe der Mandarinenten
Wenn du genau hinhörst, kannst du uns auch an den Rufen erkennen. Die Männchen rufen oft ein kurzes, pfeifendes „Kruib“, die Weibchen ein glucksendes „Käk“ oder „Kett“.
Schau doch mal an einem Gewässer vorbei und lerne uns aus nächster Nähe kennen!
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Mandarinenten bitte nicht füttern
Ach ja, und eine Bitte noch: Das Füttern von Wasservögeln ist verboten. Aus gutem Grund: Zu viel Futter, vor allem ungesundes Brot, macht uns dick. Futter, das zu Boden sinkt, weil wir doch keinen Appetit haben oder wir nicht so schnell danach schnappen können, schadet dem Gewässer. Der Sauerstoffgehalt sinkt und dadurch können Fische sterben. Und auch für uns verschlechtert sich die Wasserqualität. Wir finden selbst genug Futter, das uns super schmeckt und auch gut verträglich ist. Auch wenn es dir noch so viel Spaß macht, uns zu füttern: Verzichte aus Liebe zu uns Tieren und der Gewässer darauf! Setz oder stell dich ans Ufer und beobachte, was wir so im und am Wasser machen. Dadurch lernst du uns auch viel besser kennen. Vielleicht sehen wir uns ja bald!
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Steckbrief Mandarinente
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald buntgeschmückt im Prachtkleid an einem See in deiner Nähe.
Klicke einfach auf den folgenden Button und lade dir meinen Steckbrief im PDF-Format kostenlos herunter.
Ein lustig pfeifendes „Kruib“ und bis bald
deine Mandarinente
Bereit für dein eigenes Draußenabenteuer?
In unserem Blogartikel Einstieg in die Vogelbeobachtung geben wir dir Tipps und Anregungen für jede Jahreszeit.
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Stadt auch Mandarinenten?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
Unsere Buchtipps für dich
Möchtest du noch mehr über das Leben der Mandarinenten erfahren oder wissen, welche Tiere du noch so in der Stadt entdecken kannst, dann empfehlen wir dir diese tollen Bücher:
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Die siehst du!*
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Stadtwild – Von Amsel bis Zauneidechse. 99 Tiere, die man in der Stadt entdecken kann.*
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Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
Falls du mich noch nicht kennst, erfährst du hier mehr über mich.
Wie hat dir denn der Blogartikel von Karo und Mayk mit den tollen Fotos gefallen? Hast du Inspirationen für dein nächstes Draußenabenteuer bekommen? Damit dir deine Fotos gut gelingen, empfehle ich dir noch, die Checkliste für deinen Fotospaziergang zu lesen, bevor du losziehst.
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea