Du hast mich im Frühjahr bestimmt schon oft gehört, auch wenn du mich vielleicht nicht gesehen hast oder meinen Namen nicht kanntest. Ich bin in Deutschland nämlich wirklich sehr weit verbreitet und belege den 4. Platz der heimischen Brutvögel.
Ich bin die am häufigsten anzutreffende Grasmücke. Andere Grasmücken, die du vielleicht noch in deiner Umgebung beobachten kannst, heißen Gartengrasmücke oder Klappergrasmücke. Aber es gibt noch einige mehr, die aber viel seltener sind. Wir Grasmücken unterscheiden uns alle im Aussehen und im Gesang.
Und nun möchte ich dir auch gleich verraten, wo ich mich am häufigsten aufhalte.
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Wo leben Mönchsgrasmücken?
Ich lebe in Parks und Gärten und du kannst mich auch in den Innenstädten und Hinterhöfen finden. Ich sitze oft im Gebüsch, höheren Hecken, aber auch in Bäumen und bin daher nicht immer so leicht zu entdecken. Außerdem bin ich ziemlich schnell. Auch schattige Wälder mag ich gerne.
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Warum sieht man im Winter fast keine Mönchsgrasmücken?
Falls du mich schon mal gesehen hast, hast du dich vielleicht gewundert, warum du mich nicht das ganze Jahr über siehst oder im Winter nur sehr wenige Mönchsgrasmücken, dann möchte ich dir gleich auch darauf eine Antwort geben: Ich bin ein Zugvogel und die meisten von uns leben nur von März/April bis Oktober in Deutschland. Später erzähle ich dir noch mehr darüber.
Woher kommt der Name Mönchsgrasmücke?
Was dir mit Sicherheit gleich seltsam vorgekommen ist, ist mein Name. Da möchte ich dir gleich auf die Sprünge helfen: Der lustige Name hat mit meinem Aussehen zu tun. Wir Mönchsgrasmücken zeichnen uns durch unsere Kappe aus. Sie ähnelt den Kappen von Mönchen. Falls du mal in einem Kloster warst oder einen Film mit Mönchen gesehen hast, hast du das vielleicht sogar schon vermutet, oder?
Die Farbe der Kappe ist auch das wichtigste Merkmal, an dem du die Männchen von den Weibchen unterscheiden kannst. Bei den männlichen Mönchsgrasmücken ist die Kappe schwarz, bei den weiblichen Mönchsgrasmücken rotbraun.
Manche Leute haben mir daher auch den Spitznamen „Mönch“ gegeben. Vielleicht kannst du dir diesen Namen sogar auch besser einprägen als meinen vollständigen Namen?
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Haben auch junge Mönchsgrasmücken eine Kappe?
Möchtest du auch wissen, wie du unseren Nachwuchs erkennst? Sobald unsere Kleinen flügge sind, sehen erstmal alle in etwa so aus wie die Mama. Auch die kleinen Mönchsgrasmücken haben also eine rotbraune Kappe. Erst im Herbst findet der erste Gefiederwechsel der Männchen statt, die Mauser. Dann hat die Kappe der kleinen Jungs im ersten Herbst noch ein rotbraun-schwarzes Muster. Und erst im Jahr darauf sehen sie dann ganz wie der Papa aus.
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Wie sehen Mönchsgrasmücken im Detail aus?
Aber nun noch ein paar weitere Details zu meinem Aussehen. Ich bin ein relativ schlanker Vogel und mein Gefieder ist, bis auf die Kappe, recht einheitlich graubraun. Außerdem habe ich einen grauen Bauch, graue Beine und einen dunkelgrauen Schnabel. Bis auf die Kappe bin ich also recht unscheinbar. Wenn du mein Gesicht genau betrachtest, fallen dir aber meine schwarzen Knopfaugen auf. Und eine Besonderheit ist auch der weiße Halbkreis unter meinem Auge.
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Was fressen Mönchsgrasmücken?
Wenn du dir meine Schnabelform genau ansiehst, wirst du schnell feststellen, dass sie sich stark von dem Schnabel eines Spatzen unterscheidet. Wir Mönchsgrasmücken haben einen schlanken Insektenfresserschnabel. Wir fressen nämlich gerne Insekten und Spinnen, vor allem zur Brutzeit von April bis August. Da benötigen wir selbst das wichtige Eiweiß. Den Rest des Jahres essen wir liebend gerne Früchte, wie die blauschwarzen Früchte des Efeus, die Früchte des Schwarzen Holunders, der Heckenkirsche, des Hartriegels und der Eibe und von Weinreben.
Daher halten wir uns auch besonders gerne und oft in Gärten auf, in denen es Sträucher gibt, die Beeren tragen und auf denen sich auch gerne Insekten und Spinnen befinden.
Auch unsere Kleinen füttern wir mit Beeren. Wenn es in dem Gebiet, in dem wir brüten, keine Beeren gibt, ziehen wir im Juni/Juli noch mal um.
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Du kannst uns Mönchsgrasmücken also helfen, indem du Insekten schützt und heimische Sträucher anpflanzt, die Beeren tragen und in denen wir uns verstecken können. Mit den Beeren können wir uns auch für den anstrengenden Zug in das Überwinterungsgebiet stärken.
An Futterstellen holen wir uns manchmal Futter, wie kleine Sämereien, Meisenknödel und in Fett getränkte Haferflocken. Große Samen, Nüsse usw. können wir mit unserem feinen Schnabel nicht knacken. Wir freuen uns auch, wenn du eine Wassertränke für uns aufstellst.
Gesang und Ruf der Mönchsgrasmücke
Nun möchte ich dir meinen Gesang und meinen Ruf näher vorstellen. Denn meistens hörst du mich wohl, bevor du mich siehst. Sobald wir Männchen nach dem Winter wieder in Deutschland angekommen sind, kannst du uns hören, und zwar den ganzen Tag über. Mit meinem Gesang möchte ich nämlich ein Weibchen anlocken und auch mein Revier vor anderen Männchen verteidigen. Die Weibchen singen nicht. Wenn die Brutzeit zu Ende geht, lässt auch der Gesang nach. Dann habe ich ja bereits eine Familie gegründet und auch die anderen Männchen haben ihre Reviere. Ab Mitte Juli kannst du mich daher kaum noch hören, obwohl ich noch da bin.
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Mein schöner Gesang ist etwas melancholisch und ähnelt etwas dem Gesang der Amsel. Mein Gesang besteht aus zwei Phasen. Da die erste Phase eher ein leises Schwätzen ist, nimmst du sie vielleicht erst bei genauerem Hinhören wahr. Die zweite Phase besteht aus lauten Flötentönen und endet mit einem Überschlag. Dadurch wirkt mein Gesang etwas hektisch. Mein Gesang ist übrigens genetisch fest gelernt. Das heißt, ich lerne ihn nicht von meinem Vater oder anderen Männchen in der Familie, wie das bei einigen anderen Vogelarten der Fall ist. Es gibt aber Dialekte. Es kann also sein, dass eine Mönchsgrasmücke, die du im Norden von Deutschland hörst, etwas anders singt als eine Mönchsgrasmücke in einer anderen Ecke des Landes. Ich kann auch andere Vogelarten nachahmen. Manchmal wirst du vielleicht überrascht sein, mich zu entdecken, weil du einen anderen Vogel im Baum oder in der Hecke vermutet hast.
Wie alle Vögel haben wir Mönchsgrasmücken auch Rufe, mit denen wir Kontakt halten oder uns warnen, wenn wir uns gestört oder bedroht fühlen. Unser Ruf ist ein hartes, lautes „Tek-Tek-Tek“ oder „Tack“. Wenn du noch nicht so geübt bist, kannst du den Ruf auch mit dem Ruf eines Rotkehlchens oder eines Zaunkönigs verwechseln. Manche Leute sagen, unser Ruf hört sich so an, als würde man zwei Kieselsteine aneinanderreiben. Was meinst du? Vielleicht hast du noch eine bessere Beschreibung.
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Brutzeit und Nestbau der Mönchsgrasmücken
Nun möchte ich dir aber endlich mehr über die Brutzeit erzählen: Wir Mönchsgrasmücken brüten 1- bis 2-mal pro Jahr. Der Nestbau ist zunächst Männersache. Die Männchen haben viel zu tun, denn sie bauen mehrere unfertige Nester. Sie wählen als Neststandort oft eine Astgabel in einem jungen Nadelbaum, dorniges Gestrüpp oder eine dichte Hecke.
Diese vielen Nester sind Spielnester für die Balz. Damit möchten die Männchen ein Weibchen anlocken. Das Weibchen wählt dann das Nest aus, was ihm am besten gefällt, und baut es mit Halmen, Stängeln und dünnen Wurzeln fertig. Das Nest hat am Ende die Form eines Napfes und ist recht locker gebaut. Befindet sich das Nest in einer Hecke, wird der Nestrand mit der Trägerpflanze verflochten. Das Weibchen legt 3 bis 6 Eier. Weibchen und Männchen teilen sich die Fütterung der Kleinen.
Wo verbringen Mönchsgrasmücken den Winter?
Nun möchte ich dir noch sagen, wo ich eigentlich im Winter bin. Wir Mönchsgrasmücken sind wie gesagt Zugvögel. Ursprünglich waren wir mal sogenannte Mittelstreckenzieher, da wir bis in den Mittelmeerraum oder Nordafrika geflogen sind. Seit einiger Zeit legen aber immer mehr von uns eine kürzere Reise zurück und sind nur noch Kurzstreckenzieher. Warum das? Na ja, wegen der Klimaerwärmung ist es uns auch in England warm genug. Die Winter dort sind milder geworden und in England werden Vögel schon seit 40 Jahren das ganze Jahr über gefüttert. Das gefällt uns. Wir finden genug Futter im Winter und verbrauchen weniger Energie. Durch die kurze Reise überleben auch mehr von uns. Denn ein langer Zug bis nach Nordafrika birgt viele Gefahren: Einige von uns sterben an Hunger, Erschöpfung oder durch Jagd und Verfolgung.
Und die kurze Reise hat noch einen weiteren Vorteil. Wer nicht so weit fliegt, ist im Frühjahr eher wieder zurück als der Rest. Warum das so wichtig ist? Na ja, wer zuerst kommt, kann sich die besten Brutplätze und Reviere sichern. Dabei machen 2 Wochen wirklich eine Menge aus.
Früher haben die Menschen gedacht, dass für jede Zugvogelart für immer genetisch festgelegt ist, wohin sie fliegt. In welche Richtung die Art dann aber fliegt und wie weit sie fliegt, kann angepasst werden und dann so weitergegeben werden.
Wir Mönchsgrasmücken sind da wohl besonders anpassungsfähig und flexibel. Einige Mönchsgrasmücken bleiben nämlich mittlerweile sogar auch im Winter in Deutschland, da auch hier die Winter milder werden. Sie kommen dann auch ans Futterhaus und fressen Haferflocken und Weichfutter. Und haben dann den Vorteil, dass sie sich sehr gute Brutplätze sichern können. Da wir so flexibel sind, sind wir zum Glück nicht im Bestand gefährdet.
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Alter und Feinde der Mönchsgrasmücken
Wir Mönchsgrasmücken können bis zu 11 Jahre alt werden, aber die meisten erreichen dieses Alter nicht. Im Durchschnitt werden wir eher 5 Jahre alt, da einige von uns gejagt werden oder nicht genug Futter finden.
Zu unseren Feinden zählen Marder, Katzen, Eichhörnchen (selten, sie fressen besonders sehr junge Vögel und Eier, da sie das Eiweiß benötigen), Elstern, Falken, Habicht, Sperber, aber auch der Mensch, da es immer weniger naturnahe Gärten und Insekten gibt.
Das kannst du für mich tun:
Wenn du eine Katze im Garten hast, lass sie zur Brutzeit bitte nicht raus. Mit Gestrüpp oder einer schützenden Brombeerhecke hilfst du uns, uns gut vor Feinden zu schützen und genügend Futter zu finden.
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Steckbrief Mönchsgrasmücke
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht hörst du mich ja fröhlich zwitschern und erkennst mich ab jetzt immer an meiner typischen Kappe.
Klicke einfach auf den folgenden Button und lade dir meinen Steckbrief im PDF-Format kostenlos herunter.
Ein munteres Tek
dein Mönch
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
• Gibt es in deiner Stadt viele Mönchsgrasmücken?
• Konntest du auch schon Mönchsgrasmücken im Winter beobachten?
• Wer gefällt dir besser – die Männchen oder die Weibchen?
• Konntest du tolle Fotos von mir schießen oder saß ich doch etwas zu versteckt?
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
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Tipps von Kalea
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Bis bald
deine Kalea