Teichhuhn (Gallinula chloropus)
Hallo, ich bin ein Teichhuhn und gehöre zur Familie der Rallen. Ich werde auch Teichralle genannt.
Ich lebe an Teichen und anderen ruhigen Gewässern, langsam fließenden Flüssen, Bächen und Sümpfen.
Bestimmt hast du mich schon mal gesehen, denn ich fühle mich auch auf den Gewässern in städtischen Parks sehr wohl. Und sogar an größeren Gartenteichen kannst du mich finden, wenn es dort viele Pflanzen am Ufer gibt.
Ich bin etwas zurückhaltend und vorsichtig, komme aber auch gerne mal ans Ufer und bin dann fast schon zutraulich. In freier Wildbahn hingegen bin ich meistens ziemlich scheu.
Du kannst mich in Deutschland das ganze Jahr beobachten.
Wie sieht ein Teichhuhn aus?
Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Die Unterseite meines Gefieders ist blauschwarz, mein Rücken ist dunkelbraun. An den Seiten habe ich ein weißes, gestricheltes Band, und auch meine äußeren Unterschwanzdecken sind weiß. Du kannst mich sehr gut an meinem roten Stirnschild und an meinen roten Augen erkennen. Außerdem fällt dir bei näherem Hinsehen auch auf, dass mein roter Schnabel eine gelbe Spitze hat.
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Teichhühner leben auf großem Fuß
Wenn du mich an Land beobachten kannst, dann achte mal auf meine grünen Beine und Füße. Die sind wirklich ein Hingucker. Bestimmt musst du sogar schmunzeln oder fragst du dich gleich, wie ein so kleiner Vogel so große Füße haben kann. Meine langen Zehen sind einfach wunderbar, denn damit kann ich prima klettern: über Seerosenblätter im Wasser, durchs Röhricht, aber auch auf Büsche und kleine Bäume.
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Um das Gleichgewicht beim Klettern gut zu halten, schlage ich mit den Flügeln. Mit meinen Beinen kann ich lange Schritte machen, muss aber bei jedem Schritt die Beine hochheben. Wenn es mir zu gefährlich wird, laufe ich schnell davon, in die Uferböschung.
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Schwimmhäute und Schwimmlappen habe ich nicht. Meine Riesenfüße sind daher nicht so gut zum Schwimmen geeignet und meine Bewegungen im Wasser sind auch ziemlich ruckartig. Da kann es schon mal passieren, dass du mich etwas herumstrampeln siehst. Ich tauche zudem meist nur kurz unter Wasser. Auch fliegen tue ich eher selten, denn ich habe sehr kurze Flügel.
Wippender Kopf und zuckender Schwanz
Wenn du mich beim Schwimmen beobachtest, fallen dir zwei ganz typische Verhaltensweisen auf: Ich nicke sehr oft mit dem Kopf und zucke mit meinem schwarz-weißen Schwanz. Auch wenn ich an Land unterwegs bin, kannst du meinen Schwanz gut in Bewegung sehen. Ich kann das Schwänzchen auf und ab bewegen, aber auch fächern. Das leuchtende Weiß auf der Unterseite des Schwanzes kommt dann supergut zur Geltung. Damit möchte ich den Weibchen imponieren oder anderen Männchen drohen. Anderen Männchen zeige ich nämlich auch gerne mal meinen roten Schnabel, um etwas Eindruck zu machen. Ja, während der Brutzeit ist wirklich nicht mit mir zu spaßen. Denn dann verteidigen wir Männchen unser Revier vor Artgenossen und Fressfeinden.
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Wie sehen die Küken und Jungvögel aus?
Unsere Kleinen sehen nicht sofort nach dem Schlüpfen aus wie wir. Die Küken haben anfangs einen nur ganz leicht befiederten roten Kopf und blaue Augenbrauen. Ansonsten sind sie ganz schwarz. Ihr Schnabel hat eine gelbe Spitze. Mit diesem Look stehlen sie anderen Teichbewohnern schnell mal die Show. Auch du wirst sicher entzückt sein, so kleine Punks im Wasser zu sehen. Für uns Eltern sind die putzigen Farben Signalfarben: Sie sorgen dafür, dass wir die Kleinen füttern und sie führen.
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Nach ein paar Wochen sind die Jungvögel hellbraun und dadurch ziemlich unscheinbar. Aber sie haben schon einen weißen Unterschwanz und eine weißliche Kehle. Ihr Schwanz ist meist aufgerichtet. Ihr Schnabel ist braungrün.
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Brutzeit und Nestbau der Teichhühner
Wir Teichhühner brüten 2- bis 3-mal pro Jahr in der Zeit von April bis September. Das Weibchen legt meist 5 bis 11 Eier. Bist du in dieser Zeit viel in der Stadtnatur am Wasser unterwegs, stehen die Chancen gut, dass du uns bei der Balz, beim Nestbau, beim Brüten oder beim Füttern unserer Jungen beobachten kannst.
Unser Nest selbst wirst du oft nicht so leicht entdecken. Einige von uns wählen zwar sogar eine freie Stelle auf dem Wasser, aber die meisten von uns suchen sich doch lieber einen gut geschützten Platz in der Ufervegetation, im Gebüsch oder in einem kleineren Baum.
Für den Nestbau sind vor allem die Männchen zuständig. Wir fertigen das Nest aus Schilfhalmen oder Zweigen. Das Nest liegt oft unter Pflanzen. Denn nur dann ist es wirklich gut geschützt. Denn wir möchten ja schließlich nicht, dass andere Tiere unsere Eier oder Küken so schnell entdecken und rauben.
Wir bauen übrigens nicht nur ein einziges Nest, sondern mehrere Nester, denn wir nutzen die Nester nicht nur für das Gelege. Wir brauchen auch Nester für die Balz und zum Ausruhen oder für den Nachwuchs. Und unsere Nester sind auch längst nicht fertig, wenn die ersten Eier gelegt werden. Wir bauen dann einfach weiter, während die restlichen Eier gelegt und ausgebrütet werden.
Das Brüten übernimmt vor allem das Weibchen. Unsere Kleinen sind Nestflüchter. Das heißt, sie verlassen das Nest sofort nach dem Schlüpfen. Sie können auch sofort schwimmen. Flugfähig sind sie mit 35 Tagen. Wirklich klasse, oder?
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Nur Futter suchen können sie natürlich noch nicht, daher werden sie noch einige Tage von uns Eltern gefüttert und herumgeführt. Dafür ist meistens der Papa zuständig, da die Mama schon mit der nächsten Brut beschäftigt ist.
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Die Kleinen ruhen sich in den vom Papa gebauten Schlafnestern aus. Und sobald die zweite Brut da ist, füttern sogar die älteren Kleinen mit. Wir halten eben alle zusammen! Ja, wir sind richtige Familienvögel. Daher siehst du uns auch nicht in Gruppen oder Schwärmen, auch im Winter nicht (so wie du dies bei den Blässhühnern und anderen Wasservögeln beobachten kannst). Ist die Brutzeit vorbei, sind wir Teichhühner aber Einzelgänger, also gerne alleine, jeder für sich unterwegs. Daher siehst du uns auch oft alleine im Wasser, am Ufer oder auf Wiesen.
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Was fressen Teichhühner?
An Land und im Uferbereich sind wir deshalb so gerne unterwegs, da wir dort den größten Teil unseres Futters finden. Wir ernähren uns vor allem vegetarisch. Wir fressen frische Triebe, aber auch Samen und Früchte von Wasser- und Uferpflanzen, im Winter auch Gras. Doch wir mögen auch Schnecken, Insekten und deren Larven, Würmer, Aas, Muscheln und selten kleine Fische.
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An der Futterstelle picken wir Äpfel, Haferflocken, Sämereien und Weichfutter.
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Rufe der Teichhühner
Nun möchte ich dir noch erzählen, an welchem Ruf du mich erkennst, da du mich nicht immer sofort siehst.
Wenn du ein „Kürr“ oder „Kjürk“ oder „Gurrrrk“ hörst, dann sind wir das. Mit dem Warnruf „Kikeck“ oder „Kittek“ warnen wir uns.
Im Frühjahr hörst du auch unseren Balzruf, ein „Kreck-Kreck-Kreck“ oder „Ki-Reck“.
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Teichhühner sind Teilzieher
Zu Beginn meiner Vorstellung habe ich dir erzählt, dass du mich das ganze Jahr über in Deutschland beobachten kannst. Im Prinzip stimmt das auch. Nur wenn der Winter in Deutschland sehr kalt und frostig ist, zieht ein Teil von uns nach Frankreich, Italien oder Spanien. Manchmal gibt es dafür in Deutschland sogenannte Zuzügler aus Nord- und Osteuropa.
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Alter und Feinde der Teichhühner
Wir werden bis zu acht Jahre alt. Viele von uns werden aber nicht älter als zwei Jahre, da wir gefressen werden oder den kalten Winter nicht überleben.
Wir Teichhühner haben viele Feinde. Dazu zählen Greifvögel wie zum Beispiel Habicht, Rohrweihe und Seeadler, aber auch Eulen, Möwen, Marder, Katzen, Füchse, Igel, Wildschweine und der Mensch.
Der Mensch zerstört immer mehr Uferbereiche. Ohne geschütztes Dickicht am Ufer sind wir unseren Feinden ausgeliefert. An solchen Orten möchten wir nicht brüten. Außerdem sorgen Hunde und auch vor allem Wassersport treibende Menschen an immer mehr Wasserflächen für Unruhe, wodurch viele Teichhuhnpaare ihre Nester aufgeben. Daher eine Bitte: Wenn du im See baden oder schwimmen gehst, mit dem Motorboot oder SUP unterwegs bist, achte bitte auf uns Vögel.
Ich stehe bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten.
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Steckbrief Teichhuhn
Du kannst mich sammeln, ausdrucken und auf deinen nächsten Spaziergang mitnehmen. Vielleicht entdeckst du mich ja schon bald bei dir im Stadtpark.
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Ein fröhliches „Kjürk“ und bis bald
dein grünfüßiges Teichhuhn
Hast du mich schon mal in echt gesehen?
• Wo hast du mich in Deutschland beobachtet?
• Gibt es in deiner Stadt viele Teichhühner?
• Was habe ich in dem Moment gerade gemacht?
• Konntest du tolle Fotos von mir schießen oder war ich etwas zu flink?
Hinterlass uns gerne deine Antworten als Kommentar am Ende dieser Seite.
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
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Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
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Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea