Was ist ein Zugvogel?
Allgemein lässt sich sagen, dass Zugvögel zweimal im Jahr zwischen ihrem Brutgebiet und ihrem Überwinterungsgebiet wandern. Anders ausgedrückt: Die Vögel ziehen im Herbst in wärmere Länder, da das Nahrungsangebot in ihrem Sommer- und Brutquartier nicht ausreichend ist. Zugvögel fliegen also nicht aus einem Gebiet weg, weil es ihnen dort zu kalt ist.
In Deutschland brüten ca. 250 Arten, fast die Hälfte von ihnen sind Zugvögel. Dies gilt vor allem für die reinen Insektenfresser. Und gerade Insekten gibt es im Winter nicht genügend: Einige Insekten überleben den Winter nicht und stehen daher nicht als Futter zur Verfügung. Andere Insekten überwintern im Boden oder unter der Baumrinde und stecken dadurch auch oft unter einer Schneedecke. Hinzukommt, dass die Futtersuche im Winter generell erschwert ist, da es nicht so lange hell ist. Die Vögel können Insekten im Winter also nicht so leicht finden. Aber auch die Samenfresser haben es im Winter natürlich viel schwerer, Futter zu finden. Deshalb ziehen auch einige Samenfresser weg.
Bei manchen Vogelarten ziehen nur die Weibchen (z. B. beim Buchfink) oder nur die Jungvögel weg.
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Wintergäste
Aber Zugvögel sind natürlich nicht nur die Vögel, die bei uns in Deutschland brüten und ihren Winter woanders verbringen. Genauso gibt es auch Vögel, die im hohen Norden brüten und dann im Winter bei uns sind. Diese finden ihre Nahrung dann bei uns, aber nicht in ihrer eigentlichen Heimat.
Dazu zählen zum Beispiel die Seidenschwänze und Bergfinken, die du mit etwas Glück von Oktober bis April sehen kannst, vielleicht sogar im eigenen Garten. Auch Erlenzeisige tauchen in sehr großen Schwärmen bei uns auf. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, findest du sie vor allem an Erlen.
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Eine weitere Art, die recht häufig im Winter in Deutschland zu sehen ist, ist die Wacholderdrossel. Sie ist aufgrund ihrer Größe auch recht gut zu erkennen. Außerdem versammelt sie sich oft zu Dutzenden auf Feldern, um dort im Trupp nach Nahrung zu suchen. Manchmal tauchen Wacholderdrosseln auch in Gärten auf, um in wenigen Minuten sämtliche Beeren von Sträuchern wegzupicken oder sich mit Fallobst zu stärken.
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In vielen Gegenden Deutschlands siehst du im Winter ganz besonders viele Saatkrähen und Dohlen.
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Einige davon leben das ganze Jahr in Deutschland, aber zu ihnen gesellen sich auch Zehntausende Saatkrähen und Dohlen aus Nord- und Osteuropa. Diese versammeln sich gegen Abend an gemeinsamen Schlafplätzen. Falls du dich wunderst, dass du im Winter besonders viele Ringeltauben in Bäumen oder auf Feldern siehst: Auch Ringeltauben kommen aus nördlicheren Gegenden über den Winter zu uns.
Außerdem gibt es, vor allem an den Küsten, viele Gänse-, Säger- und Entenarten, die Wintergäste bei uns sind. Dazu zählen zum Beispiel Nonnengänse (Weißwangengänse), Ringelgänse, Blässgänse, Graugänse, Saatgänse, Pfeifenten, Spießenten, Zwergsäger und Gänsesäger. Darüber hinaus lassen sich Zwerg- und Singschwäne beobachten.
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In Berlin zählen auch Gimpel und Birkenzeisige zu den Wintergästen. Mit sehr viel Glück sieht man im Winter auch einen Raubwürger.
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Was sind Durchzügler?
Durchzügler sind Zugvögel, die zwischen ihren Brutgebieten im hohen Norden und ihren Überwinterungsgebieten im Süden, zum Beispiel in Afrika oder sogar in der Antarktis, in Deutschland Zwischenstation machen. Diese Zugvögel ziehen dann nur durch. Sie rasten bei uns, aber brüten nicht in Deutschland und überwintern auch nicht hier. Diese durchziehenden Vögel kannst du an vielen Orten beobachten.
Durchzügler an der Küste
Die besten Chancen hast du aber an der Küste, besonders an der Nordsee. Dort kannst du im Frühjahr und Herbst – also während des Frühjahrszugs und Herbstzugs – sehr viele Zugvögel beobachten, die sich im Wattenmeer für den Weiterzug stärken.
Hierzu zählen unter anderem Ringelgänse, Seeschwalben sowie viele Watvögel wie Knutt, Sandregenpfeifer, Goldregenpfeifer, Pfuhlschnepfe, Sanderling und Löffler.
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Kraniche
Auch Kraniche kannst du in Deutschland gut auf dem Durchzug beobachten. Wenn du ihr Trompeten hörst, schau doch mal zum Himmel und beobachte, wie sie fliegen. Die Formation sieht aus wie ein V und wird daher auch Keil- oder Pfeilformation genannt. Der Platz an der Spitze wird nicht immer von demselben Vogel eingenommen. Das würde zu viel Kraft kosten. Die Vögel wechseln sich ab. Aber vorneweg fliegt immer jemand mit Erfahrung. Hinter dem ersten Vogel entsteht durch seinen Flügelschlag ein Aufwind. Dieser sorgt dafür, dass die dahinter fliegenden Vögel bis zu 30 Prozent weniger Energie aufwenden müssen. Sie werden im Schleppflug mitgezogen. Dieses Prinzip funktioniert nur, wenn die Tiere versetzt fliegen.
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Bekannte Kranichrastplätze
Einer der größten Kranichrastplätze in ganz Europa liegt in der Nähe von Berlin im brandenburgischen Linum (Rhin-Havelluch). Aber auch im Unteren Odertal (Brandenburg), an der Darß-Zingster Boddenkette, in der Diepholzer Moorniederung und im Teufelsmoor (Niedersachsen) sowie in den Rhein- und Main-Auen in Hessen rasten sehr viel Kraniche. Einige Kraniche verbringen den Winter, wie oben bereits erwähnt, mittlerweile auch in Deutschland. Auch Wildgänse, Reiher und Kormorane fliegen übrigens in V-Formation.
Manche Zugvögel fliegen jedoch nicht in V-Formation, sondern in großen Schwärmen, die wie Wolken aussehen.
Am bekanntesten sind hierfür die Stare. Die hast du vielleicht auch schon mal gesehen.
Das Fliegen im Schwarm schützt die Vögel vor Gefahren wie Angreifern. Die Angreifer werden verwirrt und wissen nicht genau, auf welchen Vogel sie sich konzentrieren sollen.
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Auch Wacholderdrosseln, Misteldrosseln und Rotdrosseln sieht man oft in Schwärmen.
Du kannst also nicht nur an der Küste oder auf dem Land Durchzügler beobachten. Die meisten Arten kannst du mit etwas Glück an vielen Orten Deutschlands am Himmel ziehen sehen. Und einige, wie zum Beispiel die Drosseln, schauen vielleicht auch im Garten oder Park vorbei.
Wann kommen die Zugvögel im Frühjahr zurück?
Ab Februar kommen zurück: Kranich, Star, Rotmilan, Feldlerche, Kiebitz, Weißstorch
Ab März kommen zurück: Graugans, Bachstelze, Singdrossel, Hausrotschwanz, Zilpzalp, Mönchsgrasmücke, Schwarzmilan, Heidelerche, Fitis (Ende März)
Ab April kommen zurück: Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Kuckuck, Drosselrohrsänger, Klappergrasmücke, Grauschnäpper, Küstenseeschwalbe, Teichrohrsänger (Ende April), Nachtigall (Mitte April), Gartengrasmücke (Ende April), Gartenrotschwanz (Ende April), Mauersegler (Ende April)
Ab Mai sind wieder hier: Sumpfrohrsänger, Pirol, Neuntöter, Trauerschnäpper
Der Frühjahrszug ist recht schnell. Die Zugvögel haben es eilig. Denn im Brutgebiet gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wer zu spät kommt und ein besetztes Revier vorfindet, muss weiterziehen und sein Glück woanders versuchen. Und verliert so wertvolle Zeit und somit Energiereserven.
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Wann ziehen die Zugvögel im Herbst weg?
Hier ein kleiner Überblick über die Wegzugzeitpunkte der bekanntesten Zugvögel, die du in Deutschland beobachten kannst. Allgemein findet der Wegzug von Mitte Juli bis Dezember statt.
Ab Anfang/Mitte August verlassen uns: Mauersegler
Ab September ziehen weg: Neuntöter, Graugans, Feldlerche, Pirol, Sumpfrohrsänger, Trauerschnäpper, Nachtigall (Mitte September), Mehlschwalbe (Ende September)
Ab Oktober machen sich auf: Kranich, Kuckuck, Gartenrotschwanz, Gartengrasmücke, Grauschnäpper, Klappergrasmücke, Drosselrohrsänger, Teichrohrsänger, Schwarzmilan, Star (Mitte Oktober), Rauchschwalbe (Ende Oktober)
Tipp: In der ersten Oktoberwoche siehst du in Mitteleuropa die meisten Zugvögel.
Ab November ziehen weg: Küstenseeschwalbe, Bachstelze, Fitis, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Rotmilan, Weißstorch, Kiebitz, Singdrossel, Heidelerche
Ab Dezember: Hausrotschwanz
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Herbstzug und Frühlingszug
Der Herbstzug ist viel auffälliger als der Frühjahrszug. Es sind mehr als doppelt so viele Vögel unterwegs, da nicht nur Altvögel, sondern auch Jungvögel unterwegs sind. Im Herbst sind die Vögel außerdem langsamer unterwegs und rasten mehr. Daher kannst du sie an vielen Stellen auch besser beobachten.
Achte auf jeden Fall auf den nötigen Abstand, um die Tiere nicht aufzuscheuchen. Jedes Auffliegen kostet wieder Kraft und der Vogel braucht dann noch mehr Nahrung. Er ist schließlich gelandet, um sich für den Weiterflug zu stärken.
Ziehen Vögel immer in Schwärmen?
Nein, es gibt auch Vögel, die alleine ziehen. Das macht zum Beispiel der Kuckuck. Kuckucksküken wachsen immer bei Eltern einer anderen Art auf. Ein junger Kuckuck hat also keinen Kontakt zu seinen Eltern oder anderen Verwandten. Ist der kleine Kuckuck groß genug, macht er sich ganz alleine auf in sein Winterquartier und kehrt dann im Frühjahr zurück, um einen Partner oder eine Partnerin zu suchen.
Ziehen Zugvögel tagsüber oder nachts?
Viele Arten ziehen nachts, andere tagsüber. Nachtigallen ziehen zum Beispiel in der Nacht. Und sie ziehen alleine. Die Männchen kommen meist 2 Wochen vor den Weibchen im Brutgebiet an. Das kannst du mit etwas Glück in Berlin beobachten.
Auch viele andere Langstreckenzieher fliegen alleine und nachts. Die Nacht bietet den Zugvögeln mehr Sicherheit, da sie kaum gesehen werden und Greifvögel, ihre Feinde, nicht unterwegs sind. Auch viele Wat- und Wasservögel fliegen nachts.
Ein weiterer Grund für lange Flüge in der Nacht könnte sein, dass es tagsüber zu warm ist, weil es am Himmel keinen Schatten gibt.
Viele Vögel, die sich erst im (späten) Herbst auf ihre Reise in den Süden machen, fliegen hingegen tagsüber. Diese Kurzstreckenzieher und Teilzieher fliegen vor allem morgens. Dann sind sie oft in großen Trupps zu sehen. Auch der Weißstorch und andere Segelflieger wie Greifvögel ziehen tagsüber. Tagsüber können sie die Thermik am besten ausnutzen.
Es lohnt sich also, besonders in der Zeit von September bis Mitte Oktober am Morgen in den Himmel zu schauen.
Warum hört man Zugvögel wie Gänse und Kraniche rufen?
Durch ihre Rufe bleiben die Vögel in Kontakt. Sie achten so darauf, alle zusammenzubleiben und ihre Formation beizubehalten, um Energie zu sparen.
Was sind Teilzieher?
Teilzieher sind Vögel, bei denen ein Teil der Population wegzieht und ein Teil im Brutgebiet bleibt. Dazu zählen Goldammer, Blaumeise, Buchfink, Star, Kiebitz, Kohlmeise, Ringeltaube, Rotkehlchen, Feldlerche, Graureiher, Rotmilan, Mäusebussard und Graugans. Es kann also sein, dass die Kohlmeisen und Rotkehlchen in deinem Garten im Sommer und Winter nicht dieselben sind.
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Was sind Strichvögel?
Strichvögel sind Vögel, die nur den Landstrich wechseln. Sie ziehen dabei in Gebiete in der Nähe, die wärmer sind. Das sind vor allem die Städte. Sie verlassen also ihr Brutgebiet, ziehen aber nicht nach Süden.
Was sind Standvögel?
Standvögel werden auch Jahresvögel genannt.
Sie halten sich das ganze Jahr in ihrem Brutgebiet auf. Sie fliegen also nicht weg.
Zu den Standvögeln zählen in Deutschland vor allem die Körnerfresser, da sie das ganze Jahr über Nahrung finden. Sie sind also gut an das Leben in Mitteleuropa angepasst.
Die folgenden Vögel kannst du in Deutschland das ganze Jahr über beobachten. Einige Individuen dieser Arten sind allerdings auch Teilzieher oder Wintergäste:
Amsel, Singdrossel, Wacholderdrossel, Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Schwanzmeise, Rotkehlchen, Alpenbirkenreisig, Erlenzeisig, Haussperling, Feldsperling, Zaunkönig, Buchfink, Grünfink, Stieglitz, Kernbeißer, Kleiber, Buntspecht, Grünspecht, Grauammer, Goldammer, Heckenbraunelle, Bluthänfling, Gartenbaumläufer, Wintergoldhähnchen, Straßentaube, Türkentaube, Ringeltaube, Sperber, Turmfalke, Mäusebussard, Habicht, Waldohreule, Waldkauz, Elster, Rabenkrähe, Nebelkrähe, Eichelhäher, Kolkrabe, Dohle, Stockente, Mandarinente, Blässhuhn, Teichhuhn, Höckerschwan, Graureiher.
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Wie weit fliegen Zugvögel?
Das ist je nach Vogelart unterschiedlich. Wie weit die Vögel fliegen, also, wie sie überwintern, hängt vor allem von ihrer Nahrung ab. Allgemein lassen sich die Zugvögel in Kurzstreckenzieher, Mittelstreckenzieher und Langstreckenzieher unterscheiden. Wir stellen dir diese drei Typen im Folgenden kurz vor.
Was sind Kurzstreckenzieher?
Kurzstreckenzieher fliegen bis Südfrankreich, Spanien oder Nordafrika, also nur bis in den Mittelmeerraum. Kurzstreckenzieher ziehen in Etappen und bis zu 2000 km weit.
Zu den Kurzstreckenziehern zählen 40 der in Deutschland heimischen Arten. Kurzstreckenzieher sind nur Arten, die ihre Nahrung von Insekten auf Beeren oder Körner umstellen können. Sie würden sonst verhungern, wenn sie ausschließlich auf Insekten angewiesen wären.
Kurzstreckenzieher kommen mit den ersten warmen Westwinden im Frühjahr zurück.
Zu den bekanntesten Arten zählen Singdrossel, Zilpzalp, Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Bergfink, Kranich sowie die Teilzieher Bachstelze, Rotkehlchen, Star, Kohlmeise, Blaumeise, Tannenmeise, Goldammer, Buchfink, Feldlerche, Ringeltaube, Kiebitz, Graugans, Rotmilan und Mäusebussard.
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Ein besonderes Zugverhalten wurde in den letzten Jahren bei der Mönchsgrasmücke festgestellt. Sie flog eigentlich immer in den Mittelmeerraum, fliegt aber jetzt nach England, wo Vögel seit 40 Jahren das ganze Jahr gefüttert werden. Durch die immer milder werdenden Winter bleiben mittlerweile auch einige Mönchsgrasmücken in Deutschland.
Vorteile der Kurzstreckenzieher
Die Reise kostet weniger Energie. Außerdem birgt sie weniger Gefahren.
Nachteile der Kurzstreckenzieher
Kommt es zu einem Wintereinbruch im Frühling, finden sie kein Futter mehr.
Was sind Mittelstreckenzieher?
Mittelstreckenzieher ziehen etappenweise bis zu 6000 km. Das heißt, sie ziehen nicht nur bis Nordafrika, sondern bis zur Saharagrenze.
Zu den bekanntesten Mittelstreckenziehern zählen folgende Arten, die aber teilweise, wie oben schon genannt, auch nur Kurzstreckenzieher oder Teilzieher sein können: Zilpzalp, Bachstelze, Star, Singdrossel, Gimpel, Dohle, Rotmilan, Kiebitz, Hausrotschwanz, Bergfink und Kranich.
Die Einstufung einer Vogelart als Mittelstreckenzieher ist also nicht so leicht auszumachen. Oft wird daher auch nur zwischen Kurz- und Langstreckenziehern oder Kurz-/Mittelstreckenziehern und Langstreckenziehern unterschieden.
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Was sind Langstreckenzieher?
Langstreckenzieher sind Zugvögel, die in Afrika oder sogar in Indien überwintern. Sie fliegen in der Regel 6000 km bis zu 10 000 km weit und sind mehrere Monate unterwegs. Langstreckenzieher werden auch Fernzieher oder Weitstreckenzieher genannt. Es gibt über 2 Milliarden Langstreckenzieher.
Langstreckenzieher sind meistens Insektenfresser. Sie müssen so weit ziehen, damit sie genügend Nahrung finden.
Zu den Langstreckenziehern zählen 80 der in Deutschland heimischen Arten.
Die Zeiten von Wegzug und Rückkehr unterscheiden sich jedes Jahr nur um wenige Tage. Viele der Langstreckenzieher legen 2000 bis 3000 km Kilometer pro Tag zurück bzw. eher pro Nacht. Die meisten von ihnen kommen ab April zurück.
Folgende bekannte Arten zählen zu den Langstreckenziehern:
Weißstorch, Mehlschwalbe, Mauersegler, Rauchschwalbe, Fitis, Gartenrotschwanz, Gartengrasmücke, Klappergrasmücke, Mönchsgrasmücke, Trauerschnäpper, Grauschnäpper (Fliegenschnäpper), Rohrsänger, Kuckuck, Neuntöter, Pirol
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Eine der bekanntesten Langstreckenzieherinnen Berlins ist die Nachtigall. Sie überwintert in den Tropen Afrikas. Wenn du die Brutreviere der Nachtigallen in den Berliner Parks oder bei dir im Garten kennst, kommen die Nachtigallen jedes Jahr um etwa denselben Zeitpunkt zurück, sofern sie nicht auf ihrer langen Reise verstorben sind.
Die Rekordhalterin der Langstreckenzieherin ist die Pfuhlschnepfe. Forscher haben bei einer besenderten Pfuhlschnepfe beobachten können, dass sie über 11000 km durchgeflogen ist. Sie flog mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50 km/h und benötigte ungefähr eine Woche für die Strecke von Alaska nach Neuseeland. Du kannst Pfuhlschnepfen auch gut bei ihrer Rast im Wattenmeer beobachten. Dort tanken sie zu Tausenden im Herbst und Frühjahr Energie.
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Den mit Abstand längsten Weg legt die Küstenseeschwalbe zurück. Sie fliegt 500 Kilometer pro Tag und legt jedes Jahr insgesamt eine Strecke von bis zu 40000 km zurück, von der Arktis bis zur Antarktis und wieder zurück. Unvorstellbar, oder?
Mit etwas Glück kannst du die Küstenseeschwalbe im Sommer an ihren Brutkolonien an der Nordsee- oder Ostseeküste beobachten.
Wie hoch fliegen Zugvögel?
Zugvögel können bis zu 8000 bis 10000 Meter hoch fliegen. Diese Flughöhen wählen sie zum Beispiel, wenn sie hohe Gebirge überqueren müssen oder starke Windströmungen nutzen können.
Warum bleiben die Vögel nicht ganz in ihrem Winterquartier?
In den Tropen gibt es insgesamt viel weniger Insekten. Außerdem gibt es mehr Nahrung, die für sie giftig oder ungenießbar ist. Die vorhandenen Insekten reichen also für den Winter, aber sie würden nicht für die Brutzeit reichen. Gerade zur Brutzeit im Frühjahr brauchen die Vögel ganz besonders viele Insekten und deren Larven. Denn damit ernähren sie ihre Jungen. Daher brüten die Vögel nicht in den Tropen. Hinzukommt, dass es in den Tropen nicht hell genug ist. Die Tage sind dort immer gleich lang. Die Futtersuche ist also auf weniger Stunden beschränkt. Zudem gäbe es zu viel Konkurrenz. Denn in den Überwinterungsgebieten gibt es natürlich auch heimische Arten. Würden auch noch die Zugvögel dort bleiben, würde das Nahrungsangebot nicht reichen.
Woher wissen Zugvögel eigentlich, wohin sie fliegen müssen?
Der Vogelzug ist noch nicht vollständig erforscht. Er ist ein faszinierendes und spannendes Phänomen, zu dem immer mehr neue Erkenntnisse gewonnen werden.
Bisher sind folgende Theorien bekannt bzw. wahrscheinlich.
Zugvögel folgen ihrem „inneren Kompass“. Sie orientieren sich dabei am Stand der Sonne, des Mondes, der Sterne und am Magnetfeld. Ja, Vögel können das Magnetfeld der Erde wahrnehmen. Es erscheint als dunkler Fleck im Sichtfeld. Sie besitzen im Gegensatz zu uns also einen „Magnetsinn“ und wissen dadurch, ob sie gerade Richtung Pole oder Äquator unterwegs sind. Wirklich beeindruckend, oder?
Wo genau im Körper dieser Kompass sitzt, ist bisher nicht bekannt.
Sehr wahrscheinlich nutzen sie auch ihren Geruchssinn, ihr Gehör und vielleicht auch Infraschall.
Zugvögel orientieren sich außerdem an optischen Landmarken wie Gebirgszügen, Autobahnen und Gewässern (Flüsse, Meere). An Seen, Küsten und in den Alpen häufen sie sich, um eine Rast einzulegen.
Auch Erfahrungen spielen eine Rolle. Die Zugvögel wählen den Weg, auf dem sie ihren Brutplatz möglichst sicher und schnell erreichen.
Jungvögel profitieren von den Erfahrungen der Eltern, wenn sie gemeinsam ins Winterquartier fliegen. Sie lernen so die Strecke und die besten Rastplätze kennen.
Lange Zeit war man davon ausgegangen, dass die Flugstrecke genetisch vorgegeben ist. Einige Vogelarten passen ihr Zugverhalten jedoch an, wie es sich bei der Mönchsgrasmücke beobachten lässt.
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Ziehen Jungvögel immer mit ihren Eltern?
Nein. Viele Jungvögel fliegen ganz alleine in ihr Winterquartier. Sie finden ihr Ziel, ohne jemals dort gewesen zu sein. Sie folgen dabei der genetisch vorgegebenen Zugrichtung und der Zeitspanne. Bei erfahrenen Vögeln ist das Ziel der Route ein bestimmter Rastplatz oder ein bestimmtes Überwinterungsgebiet, das sie schnell und sicher erreichen können und genügend Nahrung bietet. Sie bleiben diesem Gebiet dann treu, sofern sie ihr Zugverhalten nicht ändern. Auch die Brutgebiete sind stets dieselben. So kann es also sein, dass der Gartenrotschwanz in deinem Garten oder die Nachtigall im Stadtpark wirklich ein altbekannter Gast ist. Weißstörche kehren zu ihrem Horst oder in die Nachbarschaft zurück. Auch Rauchschwalben kehren zu ihren Nestern zurück.
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Woher wissen Zugvögel, dass es an der Zeit ist, sich auf den Weg zu machen?
Zugvögel haben eine angeborene Zugbereitschaft und eine Zugunruhe. Diese Zugunruhe wird durch die abnehmende Tageslichtlänge und Intensität des Lichtes ausgelöst. Die Tage werden also kürzer und die Temperaturen kühler. Dadurch stellen sich die Hormone um.
Diese Zugunruhe zeigen auch Zugvögel, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind.
Die ungefähre Abflugzeit ist also genetisch vorgegeben.
An welchem Tag die Zugvögel dann aber genau aufbrechen, hängt von mehreren Faktoren ab: Ist die Mauser schon abgeschlossen? Sind die Fettreserven aufgefüllt? Herrscht das passende Wetter?
Was ist ein Zugstau?
Bahnt sich ein Wintereinbruch an, wenn die Zugvögel auf dem Rückflug aus den Winterquartieren sind, legen sie einen Stopp ein. Und zwar an der Schneegrenze oder an einer Kaltwetterfront. Sie rasten, bis das Wetter wieder besser wird.
Was ist ein Umkehrzug?
Werden die Zugvögel plötzlich von einem Wintereinbruch überrascht, kehren sie wieder um. Sie fliegen ein Stück zurück, um Schnee, Eis und Wind zu entgehen. Das machen zum Beispiel Kraniche.
Was sind Breitfrontzieher?
Breitfrontzieher sind Zugvögel, bei denen sich keine feste Route in die Überwinterungsquartiere ausmachen lässt. Dies ist bei den meisten Singvögeln der Fall.
Was sind Schmalfrontzieher?
Schmalfrontzieher haben klar abgegrenzte Zugrouten. Zu ihnen zählen zum Beispiel Kraniche und Weißstörche.
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Leben unsere heimischen Vögel auf dem Zug und in ihren Winterquartieren gefährlich?
Ja, der Zug selbst ist kräftezehrend und birgt Gefahren. Doch vor allem in den Winterquartieren im Mittelmeerraum oder auf dem Weg kommen viele Zugvögel ums Leben. In Ländern wie Malta, Italien, Spanien, Frankreich, Zypern und Ägypten werden Singvögel mit Leimruten, Netzen und Schusswaffen gefangen und getötet. Oder einige werden lebendig gefangen und als Käfigvogel angeboten oder als Lockmittel in Vogelfallen eingesetzt. Und das alles, weil an einer Tradition, einem Hobby oder einem Volkssport festgehalten wird, weil es viele Ausnahmegenehmigungen gibt und auf dem Schwarzmarkt viel Geld dafür gezahlt wird, dass die Vögel irgendwo in einem Restauranthinterzimmer oder in einer privaten Küche als Delikatesse auf dem Teller oder gar im Abfall landen.
Selbst in ausgewiesenen Vogelschutzgebieten sind die Vögel nicht sicher, auch wenn die EU-Richtlinien anderes vorschreiben. Bereits seit 1979 gibt es die Europäische Vogelschutzschutzrichtlinie. Allerdings sind darin auch viele Vogelarten zum Jagen freigegeben. Der Leimrutenfang ist in allen europäischen Ländern verboten. Hierfür werden also endlich keine legalen Ausnahmegenehmigungen mehr erteilt, wie es in Frankreich noch bis Sommer 2021, auch für geschützte Arten wie Ammern und Rotkehlchen, nur aus der Tradition heraus der Fall war.
In Ägypten werden an 700 km langen Netzen Jahr für Jahr um 140 Millionen Vögel gefangen.
Sind Zugvögel in Deutschland Gefahren ausgesetzt?
Ja. Auch auf dem Zug durch Deutschland sind Zugvögel Gefahren ausgesetzt. In Großstädten verenden viele Vögel an Glasfassaden oder an nachts beleuchteten Gebäuden. Auch Windräder bedeuten eventuell für einige Arten eine Gefahr. Und auch in Deutschland gibt es Vogelfänger, die Klebefallen oder Netze aufspannen, um mit Singvögeln illegalen Handel zu treiben. Die Jagd auf Gänse ist in Deutschland sogar mehrere Monate im Jahr erlaubt, auch im Nationalpark Wattenmeer. Unter den bejagten Gänsen befinden sich auch Zugvögel, die in Deutschland überwintern, rasten und Energie tanken.
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Sollte dir im Ausland oder Inland etwas verdächtig vorkommen, wende dich bitte an das Komitee gegen den Vogelmord e. V. (https://www.komitee.de/, auf Instagram: @cabs_reports) oder die Polizei.
Auch an Stromleitungen und -masten verunglücken sehr viele Vögel, da sie die Gefahr nicht schnell genug als Hindernis erkennen.
Außerdem verschwinden vielerorts in Deutschland die Rastplätze für Wintergäste oder Durchzügler. Und diese Zerstörung der Lebensräume betrifft natürlich auch die heimischen Standvögel. Auch die Bestände vieler Standvögel sind gefährdet und nehmen ab. Durch die intensive Landwirtschaft, Zersiedelung, Häuser- und Straßenbau sowie die zunehmende Versiegelung schwinden ihre Lebensräume. Vögel finden immer weniger Verstecke, Rückzugs- und Nistmöglichkeiten und durch das Insektenschwinden, Monokulturen und sterile Gärten immer weniger Nahrung.
Warum tragen viele Zugvögel Ringe?
Wenn du einen beringten Vogel sichtest, kannst du den individuellen Code auf dem Aluminiumring ablesen. Du kannst die Sichtung dann einer Vogelwarte melden. So trägst du zum Vogelschutz bei. Liegen genügend Meldungen durch Sichtungen vor, können interessante Daten gewonnen werden. Wir können dadurch erfahren, wie alt der Vogel ist, wo sein Winterquartier oder Brutquartier liegen, auf welcher Zugroute er unterwegs ist, usw. Außerdem lassen sich Informationen zu Fortpflanzung, Verwandtschaftsverhältnissen, Lebenserwartung und Todesursachen ableiten.
Hier kannst du deinen Ringfund melden
https://www.cr-birding.org
und http://www.proring.de plus Fundort und Funddatum
Euring-Portal
https://app.bto.org/euring/lang/pages/rings.jsp?country=DE
Beringungszentrale Hiddensee
https://www.beringungszentrale-hiddensee.de/
https://www.beringungszentrale-hiddensee.de/ringfundmeldung/
Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“
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Die Beringung
Beim Beringen werden wild lebende Vögel mit einem kleinen offenen Aluminiumring gekennzeichnet. Der Ring trägt den Namen der Vogelwarte (Helgoland, Hiddensee oder Radolfzell) und eine individuelle Nummer.
Die deutschen Vogelwarten leiten deine Daten an die Beringungszentralen der Herkunftsländer weiter.
Die ersten Vögel wurden 1899 in Dänemark beringt.
GPS-Sender und Radar
Mittlerweile bekommen einige Zugvögel wie Weißstörche, Brandgänse und Kuckucke auch kleine GPS-Sender umgeschnallt. Über die Satelliten-Telemetrie lässt sich gut erforschen, wie und wohin die Zugvögel ziehen. Die Vögel können auf diese Weise mehrmals am Tag ziemlich genau geortet werden. Wenn du also mal einen großen Vogel mit Mini-Rucksack siehst, weißt du nun, was es damit auf sich hat.
Schwärme werden auch über Radar geortet und verfolgt.
Den ersten Nachweis für den Vogelzug hatte man aber schon 1822, als ein in Afrika mit einem Pfeil beschossener Weißstorch in Deutschland gefunden wurde. Er war die ganze Strecke von Afrika nach Deutschland mit dem Pfeil geflogen und man konnte herausfinden, welcher afrikanische Stamm diese Pfeile verwendete. So war es möglich, nachzuweisen, wo sich der Weißstorch über den Winter aufgehalten hatte.
Zuvor hatte man die unterschiedlichsten Vermutungen, wo die Zugvögel nach ihrem Verschwinden aus den Gärten und Parks im Herbst den Winter verbringen würden. So nahm man zum Beispiel an, dass Vögel Winterschlaf halten würden oder aber zum Beispiel Schwalben im Schlamm von Sümpfen überwintern und dann im Frühling als Amphibien wieder auftauchen würden.
Beeinflusst der Klimawandel den Zug der Zugvögel?
Das Zugverhalten ist zwar genetisch fixiert, aber nicht so fest, wie man lange glaubte. Die Richtung und die Stärke des Zugverhaltens werden an veränderte Bedingungen angepasst. So überwintern durch den Klimawandel vermehrt Vögel in Deutschland oder auch England, die sonst in den Mittelmeerraum gezogen sind.
Das heißt, zumindest die Teilzieher und Kurzstreckenzieher passen sich je nach Witterung an. Mittlerweile kann man auch Bachstelzen und Hausrotschwänze das ganz Jahr über beobachten. Und auch immer mehr Weißstörche, Kraniche und Rotmilane bleiben hier.
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Nachteile für Langstreckenzieher
Schwieriger ist es für Langstreckenzieher, die nicht wissen, welches Wetter wann in Europa herrscht. Manchmal verpassen sie die idealen Brutbedingungen, wie Kuckuck und Trauerschnäpper. Sie wissen also nicht, wann der Frühling bei uns genau beginnt und wann die meisten Raupen und Insekten zur Verfügung stehen. Werden die Eier zu spät gelegt, finden die Vögel ggf. keine Nahrung mehr. Außerdem hat besonders der Trauerschnäpper das Problem, dass viele Nistplätze oder auch Nistkästen bereits belegt sind, wenn er zurückkommt. Du kannst ihm helfen, indem du eine Nistmöglichkeit für ihn schaffst und den Nistkasten erst später aufhängst, wenn die Meisen bereits brüten. Der Trauerschnäpper versucht auch manchmal das Nest von Blaumeisen oder Kohlmeisen zu kapern. So groß ist eben seine Wohnungsnot.
Manche Langstreckenzieher müssen aufgrund der veränderten Bedingungen im Winterquartier auch weiter ziehen. Damit verlängert sich der Weg ins Überwinterungsgebiet und dementsprechend auch ihr Rückweg. Wenn sie zurückkommen, sind die Reviere schon besetzt und wird das Futter knapp.
Auch in den Rastgebieten unterwegs gibt es Probleme, wenn sich dort durch veränderte klimatische Bedingungen weniger Wasser und Nahrung befinden.
Aufgrund der Erwärmung, die kurze, milde Winter zur Folge hat, kommen die Zugvögel früher zurück als noch vor 50 Jahren. Allerdings sind dann meistens die Insekten noch nicht in großen Mengen aktiv und haben keine Larven. Gerade Zugvögel, die eine lange Reise hinter sich haben, kommen ausgehungert an und verhungern schließlich, wenn das Nahrungsangebot nicht reicht.
Wie oft brüten Zugvögel?
Bei den Zugvögeln bleibt nicht viel Zeit für die Brutzeit in ihrem Brutgebiet. Die Brut muss abgeschlossen sein, bevor das Wetter kälter wird. Die Kleinen müssen bis dahin flügge und alle gestärkt sein.
Zugvögel stehen für die Brut also nur wenige Wochen bis Monate zur Verfügung – je nachdem, ob sie Kurz- oder Langstreckenzieher sind. Wer spät im Frühjahr ankommt und sich schon Ende des Sommers wieder auf die Reise ins Überwinterungsgebiet in Afrika machen muss, hat einen getakteten Zeitplan.
Mauersegler sind zum Beispiel nur von Ende April bis Mitte August in Deutschland. Die Brutzeit beginnt ab Mai. Die 2 bis 3 Eier werden fast 3 Wochen bebrütet. Anschließend werden die Küken bis 48 Tage von den Eltern gefüttert, bis sie dann kurz vor dem Wegzug flugfähig sind. Dies veranschaulicht, dass für eine weitere Brut keine Zeit bleibt. Vor dem Wegzug müssen sich die Kleinen und die Eltern ausgiebig stärken und Kräfte sammeln, um den weiten Weg in die Sahara zu schaffen. Mauersegler kannst du auch sehr gut in der Stadt beobachten. In Berlin sausen sie durch die Häuserschluchten, da sie oft unter den Dächern von Altbauten brüten. Möchtest du Mauerseglern helfen, kannst du auch einen speziellen Nistkasten für sie anbringen. Auch Rauch- und Mehlschwalben kannst du mit Nisthilfen unterstützen.
Werden Gebäude saniert, sollte auch immer daran gedacht werden, dass möglicherweise Nistmöglichkeiten zerstört werden.
Umfangreiche Informationen zum Artenschutz von Gebäudebrütern, Nisthilfen und artenschutzrechtlichen Vorschriften bei der Gebäudesanierung und Neubauprojekten findest du bei der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt.
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Wann findet der Weltvogelzugtag statt?
Der Weltvogelzugtag findet am ersten Wochenende im Oktober statt (5. und 6. Oktober 2024). Weitere Informationen findest du unter www.birdwatch.de. Es gibt im ganzen Land zahlreiche Veranstaltungen zum gemeinsamen Birdwatching. Vielleicht hast du Lust, mit anderen zusammen auf Vogelbeobachtungstour zu gehen.
Wann finden die Zugvogeltage statt?
Die nächsten Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer finden vom 12. bis zum 20. Oktober 2024 statt. Die Veranstaltungen finden auf den Ostfriesischen Inseln und an der niedersächsischen Nordseeküste statt. Vielleicht hast du Lust, deinen Herbsturlaub an der Nordsee mit schönen Vogelzugerlebnissen zu verbinden.
https://www.zugvogeltage.de/
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Wo kann ich meine Vogelbeobachtungen melden?
Citizen Science
Auch du kannst dabei helfen, mehr über die Zugvögel, aber auch andere wilde Tiere zu erfahren. Über die App Animal Tracker kannst du deine Tierbeobachtungen dokumentieren und die Wissenschaftler unterstützen.
https://www.icarus.mpg.de/4331/animal-tracker-app
Außerdem kannst du bei der 2-mal jährlich stattfindenden Stunde der Gartenvögel von NABU und LBV mitmachen und eine Stunde lang die Vögel in deinem Garten, Hinterhof oder in einem Stadtpark zählen.
Die Stunde der Gartenvögel: 9. bis 12. Mai 2024
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/
Die Stunde der Wintervögel findet jedes Jahr im Januar statt.
Auf den Online-Portalen Ornitho (https://www.ornitho.de) und Naturgucker (https://www.naturgucker.de) kannst du deine Sichtungen melden. Du kannst dich dort auch darüber informieren, wo andere Vogelfans Zugvögel beobachten haben.
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Hast du schon mal Zugvögel beobachtet?
• Welche Zugvögel, Durchzügler oder Wintergäste kannst du in deinem Garten beobachten?
• Hast du einen Lieblingszugvogel? Wenn ja, was gefällt dir besonders gut an dieser Art?
• Welche der in Deutschland brütenden Zugvögel konntest du schon im Winter bei uns beobachten?
• Hast du schon mal an der Stunde der Gartenvögel oder den Zugvogeltagen teilgenommen?
Hinterlass uns gerne deine Antworten als Kommentar am Ende dieser Seite.
Allen, die gerade erst mit der Vogelbeobachtung beginnen, empfehlen wir unseren Blogartikel „Einstieg in die Vogelbeobachtung“.
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Was uns noch wichtig ist!
Bitte achte bei deinen Draußenabenteuern immer auf ausreichend Abstand zu den Tieren, um sie in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Viele Tiere entdecken dich viel früher als du sie sehen kannst. Du kannst es ausprobieren, indem du dich im Park oder Wald einem Baum oder Gebüsch näherst, aus dem Vogelgesang zu hören ist. Kommst du der Stelle zu nah, passiert häufig Folgendes: Entweder verstummt der Gesang urplötzlich oder er schlägt mit einem Mal in einen Warnruf um. Dann bist du den Tieren wahrscheinlich schon zu sehr auf die Pelle gerückt. Wenn du dich jetzt wieder ein paar Meter von der Stelle entfernst, setzt das muntere Treiben meistens wieder ein.
Auch wenn Wasservögel (z. B. Enten, Schwäne) gerne nach Futter betteln, füttere sie bitte nicht! Sie benötigen unser menschliches Essen nicht zum Überleben. Im Gegenteil: Es schadet ihnen sogar. Zum einen enthält es nicht die benötigten gesunden Nährstoffe und zum anderen beeinträchtigt es die Wasserqualität der Seen und Bäche. Diese leidet extrem unter den Resten, die auf den Grund sinken, da der Sauerstoffgehalt der Gewässer sinkt. Stell dir einfach mal die Frage, ob du hundertmal an einem Tag mit Schokolade gefüttert werden willst und wie du dich fühlen würdest, wenn du in trübem Wasser leben müsstest? Wie gesund ist das wohl auf Dauer?
Bitte nimm deinen Müll immer wieder mit oder entsorge ihn an den extra dafür vorgesehenen Stellen, wenn du dein Picknick im Park, Wald oder am See beendest.
Bitte behandle Fauna und Flora immer mit Respekt. Wer weiß, wie lange wir die grünen Oasen und die Tiervielfalt noch erleben dürfen. In einer Beton- und Steinwüste wird es selbst für uns Menschen schwer zu überleben. Schließlich sorgen die vielen Pflanzen und Bäume für deinen Sauerstoff zum Atmen.
Jede gute Tat hilft, unseren blauen Planeten zu erhalten. Vielen lieben Dank dafür!
Tipps von Kalea
Hallo, ich bin Kalea, das Maskottchen der Fokusimpulse!
Falls du mich noch nicht kennst, erfährst du hier mehr über mich.
Wie hat dir denn der Blogartikel von Karo und Mayk mit den tollen Fotos gefallen? Hast du Inspirationen für dein nächstes Draußenabenteuer bekommen? Damit dir deine Fotos gut gelingen, empfehle ich dir noch, die Checkliste für deinen Fotospaziergang zu lesen, bevor du losziehst.
Schreib doch gerne ein paar nette Zeilen und schick deinen Kommentar am Ende dieser Seite ab.
Weitere interessante Blogartikel mit tollen Tieren habe ich dir gleich nachfolgend aufgelistet. Schau doch einfach mal rein. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Stöbern in der Fokusimpulse-Welt von Karo und Mayk.
Bis bald
deine Kalea
Toller Artikel, schöne Fotos, sehr ausführlich und informativ geschrieben.
Herzlichen Dank!
Hallo Tanja,
vielen lieben Dank für das schöne Feedback. Wir freuen uns.
Viele Grüße
Karo und Mayk